Outcome nach Transfusion in der Aortenchirurgie
Willie-Permor D et al. Perioperative Blood Transfusion Is Associated with Worse 30-Day Mortality and Complications After Thoracic Endovascular Aortic Repair. Ann Vasc Surg. Published online December 26, 2023. doi:10.1016/j.avsg.2023.10.030
Eine retrospektive Untersuchung von knapp 10 000 Patienten aus San Diego berichtet über den Zusammenhang von Bluttransfusionen im Rahmen von endovaskulären Eingriffen an der thorakalen Aorta im Bezug auf das Behandlungsergebnis.
Aus der Datenbank einer überregionalen Qualitätssicherungsinitiative in der Gefäßchirurgie wurden alle Fälle herausgesucht, die zwischen 2010 und 2022 als elektive Eingriffe ohne vorbestehende Anämie operiert wurden. Dagenerative und traumatische Rupturen waren also ebensowenig eingeschlossen wie Patienten mit einer präoperativen Anämie uin den Grenzen der WHO Definition (Hämoglobingrenze m < 13g/dl, w < 12g/dl). Die primären Behandlungsergebnisse zur Erfassung waren die 30-Tage-Mortalität und zerebrale Infarkte. Sekundär wurde Herzversagen, pulmonale Komplikationen, spinale und myokardiale Ischämien sowie postoperative Komplikationen erfasst.
Im untersuchten Kollektiv wurden 88,8% (n= 8,223) nicht, der Rest (n=735) mit 1 bis 3 Konserven transfundiert. Das war mit einem 3-fach erhöhtem Risiko innerhalb von 30 Tagen zu versterben, vergesellschaftet (aRR 3.30, 95% CI 2.39,4.57, p<0.001), einem fast 2-fach erhöhtem Risiko für einen Schlaganfall (aRR 1.98, 95% CI 1.24,3.15, p=0.004), einem 2.7 fachen Risiko für eine Spinale Ischämie (aRR 2.66, 95% CI 1.87-3.77, p<0.001), einem 3-fachem Herzinfarktrisiko (aRR 3.40, 95% CI 2.30, 5.03, p<0.001), einem 2-fachen Herzinsuffizienz - Risiko (aRR 2.04, 95% CI 1.09,3.83, p=0.03), einem 3.5-fach erhöhten Risiko für pulmonale Komplikationen (aRR 3.49, 95% CI 2.67,4.56, p<0.001) sowie einem verdoppelten postoperativen Komplikationsrisiko (aRR 2.36, 95% CI 2.04,2.73, p<0.001).
Dosisabhängig stiegen diese assoziierten Risiken noch weiter, wenn mehr 3 Einheiten verabreicht wurden im Vergleich zu keiner Exposition von Fremdblut und zur Gruppe mit 1-3 EInheiten.
Auch wenn es eine retrospektive Datenbankanalyse war und der Zusammenhang damit nicht kausal begründet sein muss, ist die Untersuchung aussagekräftig und bestätigt unsere Erfahrungen aus anderen Bereichen.
Für Sie gelesen von Th. Frietsch