Thrombozytenkonzentrate in der Herzchirurgie

Ninkovic S et al. Platelet transfusion is not associated with increased mortality or morbidity in patients undergoing cardiac surgery. Transfusion. 2018 Mar 7. doi: 10.1111/trf.14561. [Epub ahead of print]

Thrombozytenkonzentrate in der Herzchirurgie steigern laut einer australischen Retrospektiv-Studie weder Mortalität noch Infektionsrate: Die Auswertung der Daten von über 5000 Patienten aus einem Zentrum in Melbourne, Australien erbrachte 531 (10.15%) mit im Mittel mit 2 (Quartilerange 1-17)Thrombozytenkonzentraten versorgte herzchirurgische Patienten.

Das transfundierte Kollektiv war deutlich älter, mit höherem BMI, öfter mit Endokarditis, kürzlichem Myokardinfarkt, instabiler Angina, Fettstoffwechselstörung und Plättchenhemmungstherapie.

In der univariaten Analyse war die Transfusion von Thrombozytenkonzentraten mit einer erhöhten 30-Tage-Mortalität (2.4% vs. 10.55%,p < 0.001) verknüpft, sowie mit  häufigeren Revisionsoperationen wegen Nachblutungen (3.23% vs.13.37%, p < 0.001) und einer höheren Infektrate (9.26% vs.19.17%, p < 0.001). Nach Kontrolle für Störfaktoren verschwanden diese Zusammenhänge.

Die Therapie mit Thrombozytenkonzentraten blieb jedoch mit einer erhöhten Revisionsrate (relative risk [RR], 2.46; confidence interval [CI], 1.42, 4.04; p 5 0.001)und  einem verringerten Risiko für thromboembolische Ereignisse (RR, 0.28; CI, 0.15, 0.51;p < 0.001) assoziiert.

PBM

Für Sie gelesen von T. Frietsch

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