Präoperative Transfusion verschlechtert Outcome

Tamini N et al. Colon Cancer Surgery: Does Preoperative Blood Transfusion Influence Short-Term Postoperative Outcomes? Invest Surg 2021 Sep;34(9):974-978 doi: 10.1080/08941939.2020.1731634.

Es ist bislang immer zu hinterfragen gewesen, ob die Therapie der präoperativen Anämie des Colonkarzinoms mit der Verabreichung von Blutkonserven eine Option ist oder ob die Risiken und Nachteile der Transfusionstherapie nicht andere Konzepte nahelegen. Ein prospektiver Vergleich zur Eisen- und/oder Erythropoetin-Therapie wäre natürlich wünschenswert, aber auch retrospektive Vergleichsstudien fehlen.

Jetzt hat eine italienische Arbeitsgruppe anhand ihrer Datenbasis retrospektiv untersucht, wie sich die durch Bluttransfusionen korrigierte moderate und leichte Präoperative Anämie (PA) beim Colonkarzinom auf das Kurzzeit-Outcome auswirkte.

Innerhalb des Untersuchungszeitraums wurden ca. 270 anämische Patienten gesammelt, von denen ca. ein Drittel präoperativ mit im Median 2 Erythrozytenkonzentrate (EK) "auftransfundiert" wurde. Diese wurden mit den restlichen, nicht präoperativ auftransfundierten Patienten verglichen.

Die Methode der präoperativen Transfusionstherapie der Anämie hatte aber keine Auswirkung auf die Gesamt-Morbidität der Patienten (35.5% vs. 36.2%; p=0.63). Aber das Risiko für schwere Erkrankung war 2,5 (univariat 14% vs. 6.2%, odds ratio (OR): 2.47, 95% confidence interval (CI): 1.06-5.75; p=0.03] bis 3,5-fach erhöht (multivariat, adjustiert für potentielle Einflüsse OR: 3.45; 95% CI: 1.32-9.04; p=0.01).

Pubmed

 

Für Sie gelesen von Th. Frietsch

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