Prepare: europäische Observationsstudie zur präoperativen Anämie: Effekte der Anämie und der Behandlung

European Journal Anesthesiology 2015; 32:160-76- Lasocki S, et al. PREPARE: the prevalence of perioperative anaemia and need for patient blood management in elective orthopaedic surgery- A multicentre, observational study

Nicht nur in Deutschland, sondern insgesamt in Europa scheint das „Patient Blood Management“ nicht konsequent angewandt zu werden. In der europäischen multizentrischen Observationsstudie PREPARE wurde die Prävalenz und das Management der prä- und postoperativen Anämie bei 1534 orthopädischen Patienten (in 17 Zentren in 6 Ländern) untersucht. Die Ergebnisse wurden stratifiziert nach Existenz eines Behandlungsprotokolls für die Vermeidung bzw. Behandlung der präoperativen Anämie.

Die Prävalenz der präoperativen Anämie war mit 14% vergleichsweise niedrig, dafür entwickelten aber fast 86% der Patienten postoperativ eine Anämie. Die unbehandelte präoperative Anämie war von einer höheren Komplikationsrate (37% vs. 22%) und einer längeren Krankenhausverweildauer gefolgt (11.7 vs. 8.8 Tagen). Die multivariate Analyse fand für den verlängerten Krankenhausaufenthalt die unabhängigen Risikofaktoren EK-Transfusion (OR 2.07) und Behandlung ohne Anämieprotokoll (OR 1.88). Nur wenige anämische Patienten wurden mit Eisen und Erythropoesestimulation behandelt (n=?, nicht angegeben!). Die Transfusionsraten in den Zentren ohne Behandlungsprotokoll war fast doppeöt so hoch (21% vs. 11.75%). Zu 40% wurde Cell Saver-maschinelle Autotransfusion angewandt.

 

Zu den Pubmed-Links von Studie (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25564780) 

T. Frietsch

Vorsitzender der IAKH e.V.

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