5-Jahresanalyse im Verbrauch an Erythrozytenkonzentraten in den USA

Mazzeffi MA et al. Five-year trends in perioperative red blood cell transfusion from index cases in five surgical specialties: 2011 to 2015. Transfusion 2018 Mar 14. doi: 10.1111/trf.14559. [Epub ahead of print]

Das blutsparende Konzept und die Richtlinien der restriktiven Transfusionsstrategie kommt in der klinischen Praxis an!

Das ist jetzt in den USA in der Chirurgie aus einer retrospektiven Datenbankanalyse veröffentlicht worden. Genutzt wurde die amerikanische Datenbank für Qualitätssicherung NSQIP, woran 2011 n=315  und 2015 n=603 Einrichtungen teilnahmen.

Nur bestimmte standardisierte Eingriffe wurden stellvertretend für die chirurgischen Fachrichtungen analysiert: Kraniotomie zur supratentorialen Tumorresektion (n=61510), Thorakotomie zur einfachen Lobektomie (n=32480), abdominelle Hysterektomie (n=58150), primäre Hüft-Totalendoprothese (n=27130) und endovaskuläre Aortenchirurgie (n=34805).

Der Fremdblutbedarf sank nicht bei allen gewählten chirurgischen Eingriffen: Bei einfachen Lobektomien in der Thoraxchirurgie und abdominellen Hysterektomien in der Gynäkologie war die Reduktion nicht deutlich (p= 0,2 bzw. 0,13). Bei den anderen Operationen war die Einsparung von Erythrozytenkonzentraten hoch signifikant (p < 0,0001) und nicht mit einem höheren Risiko für Herzinfarkte oder Nierenversagen vergesellschaftet. Vor allem in der Orthopädie sank die Transfusionsrate von 22.4% im Jahr 2011 auf 6.3% in 2015 (p < 0.0001). Die Einsparung für den Erwerb der Blutprodukte (EK in USA 220 US$) aus dieser Reduktion wurde mit knap 18 Mio US $ errechnet. Die Rate an Wundinfekten und Pneumonien veränderte sich in einigen Jahren, ohne erkennbaren Zusammenhang mit der Transfusionsrate. Bei Hochrisiko-Patienten konnte die Transfusionsrate stärker gesenkt werden.

Insgesamt eine gute statistische Arbeit, vielleicht hätte man in Deutschland andere Eingriffe gewählt. Am beeindruckensten fand ich die Graphiken 1 und 2 , die den Verlauf der Transfusionsraten je nach Eingriff darstellen.

PBM

Für Sie gelesen von T Frietsch

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