Restriktive Transfusionsstrategie auch im septischen Schock nicht unterlegen

Rygård SL et al. Long-term outcomes in patients with septic shock transfused at a lower versus a higher haemoglobin threshold: the TRISS randomised, multicentre clinical trial". Intensive Care Med (2016) 42:1685–1694

In einer dänischen Multizenter-Studie, dem TRISS-Trial, wurden anämische Patienten im septischen Schock entweder "restriktiv" (erst unter eine Hb-Spiegel von 7g/dL oder "liberal" unter Hb 9g/dL transfundiert. Die Einjahres-Mortalität und die verbleibende Lebensqualität nach einem Jahr wurde nun in einer Subgruppenanalyse der ursprünglichen Studie der beiden Gruppen verglichen. Im Detail war das Sterblichkeitsrisiko der liberalen Gruppe sowohl nach 12 Monaten (Restriktiv 53.5 % (268/501 Patienten) versus Liberal 54.6 % (271/496) (Relatives Risiko RR 0.97; 95 % Konfidenzinterval (CI) 0.85–1.09; p = 0.62) und nach 21 Monaten (Restriktiv vs. Liberal 56.7 % (284/501) versus 61.0 % (302/495) (hazard ratio 0.88; 95 % CI 0.75–1.03; p = 0.12) statistisch vergleichbar, aber ansteigend. Die körperliche und mentale Lebensqualität nach 1 Jahr, gemessen im Index HRQoL, war ebenfalls vergleichbar: Restriktiv vs. Liberal- körperlich 0.4 (95 % CI −2.4 to 3.1; p = 0.79), mental HRQoL 0.5 (95 % CI −3.1 to 4.0; p = 0.79). Also auch in dieser Studie findet sich kein Grund im septischen Schock einen liberaleren Transfusionstrigger zu wählen.

 

Pubmed

Rezensiert von T. Frietsch 

 

 

 

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