Sicherheit der intravenösen Eisentherapie

Salim SA et al. Infectious complications and mortality associated with the use of IV iron therapy: a systematic review and meta‐analysis. Int Urol Nephrol. 2019 Sep 4. doi: 10.1007/s11255-019-02273-4. 

Eine jüngst veröffentlichte Meta-Analyse publiziert Daten, die wir alle sehnlichst erwarten, um unsere Sicherheitsbedenken zum hochdosierten Eisen zu beseitigen.

Acht kontrollierte Studien (RCTs) und 16 Beobachtungsstudien aus den Jahren 2000-2015  untersuchten meist ältere und auch dextranhaltige Eisen-Präparate, mit und ohne Kombination von Erythropoetin. Die Hochdosis bestand teilweise aus 400mg pro Monat mit alten Präparaten, aber nicht mit den heutigen, stabilen Eisenkomplexen. Untersucht wurden die Endpunkte Mortalität, Infektionsrate, Hospitalisationsrate (Wiederaufnahme), kardiovaskuläre Komplikationen.

Die RCTs konnten n=2432 Patienten einschließen (davon n=2141 aus einer Studie von 2018!), die Observationsstudien knapp n=400 000 Patienten!

Die Mortalität unter intravenöser "Hochdosis" - Eisentherapie reduzierte sich nicht signifikant um 17% in den 6 kontrollierten Studien  (OR = 0.83, CI [0.7, 1.01], p = 0.07) und bei signifikanter Heterogenität in den 9 Observationsstudien (I2 = 83%, p < 0.001) erhöht sie sich leicht, aber ebenfalls nicht signifikant (HR = 1.1, CI [1, 1.22], p = 0.06).

Die Infektionsrate aus 4  RCTs unter intravenöser Eisentherapie unterschied sich nicht von der Kontrollgruppe (OR = 0.97, CI [0.82, 1.16], p = 0.77)und auch nicht in den 8 Beobachtungsstudien (HR = 1.13, CI [0.99, 1.28], p = 0.07). Die Wiederaufnahmerate ("Hospitalisation") aus einem RCT  (OR = 1.03, CI [0.87, 1.23], p = 0.71) oder den Observationen (HR = 1.11, CI [0.99, 1.24], p = 0.07) war gleich. 

Ebenfalls fanden sich keine Unterschiede bei den kardiovaskulären Ereignissen: RCT (n=1, 22.3% vs 25.6%, p = 0.12) oder 6  Beobachtungen (HR = 1.18, CI [0.89, 1.57], p = 0.24).

Da kann man nur hoffen, dass die Sicherheitsdaten aus den in 2019 bis  2021 zu erwartenden Studien aussagekräftigere Ergebnisse zu aktuellen Präparaten geben: Die Vergleichsstudie der Herzchirurgie bei Eisenmangelanämie zwischen Derisomaltose und Carboxymaltose ITACS, die IRONMAN-Studie zum Einsatz der Isomaltose bei Herzinsuffizienz, die FERWON Studie ( Vergleich von Isomaltose zu Eiaensaccharose bei Eisemangelanämie bei Dialyse) und die PHOSPHARE (Vergleich der Hypophosphatämieunter Isomaltose und Carboxymaltose bei Fe-Mangelanämie) sollten unsere Sicherheitsbedenken beseitigen.  

Pubmed

Für Sie gelesen (leider) von T. Frietsch

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