Im Rahmen einer Meta-Analyse fanden die Autoren in 14 kontrollierten Studien mit 4703 Patienten, die Subarachnoidalblutungen, intrazerebralen Blutungen oder Schädelhirntraumen erlitten hatten.

Tranexamsäure (TXA) konnte die Sterblichkeit nach 90 Tagen nicht verringern ((OR) 0.99; 95% confidence interval (CI) 0.84–1.18; p=0.95), auch nicht nach 6 Monaten (OR 1.01; 95% CI 0.51–2.01; p = 0.98) oder die Gesamtsterberate (OR 0.82; 95% CI 0.62–1.08; p = 0.15) positiv beeinflussen. Jedoch war die Ausdehnung  (Odds Ratio OR 0.54; 95% CI 0.37–0.80; p = 0.002) als auch die Volumenzunahme der Hämatome (mittlere Differenz (MD) − 1.98; 95% CI − 3.00 to − 0.97; p = 0.0001) geringer.

Das funktional-neurologische Ergebnis war in den Gruppen nicht unterschiedlich (OR 0.95; 95% CI 0.79–1.14; p = 0.55).  In beiden Gruppen war das Risiko für einen Hydrocephalus (OR 1.21; 95% CI 0.90–1.62; p = 0.21), zerebrale Ischämie (OR 1.43; 95% CI 0.87–2.34; p = 0.16), tiefe Venenthrombose (OR 1.25; 95% CI 0.75–2.08; p = 0.40) und Lungenembolie (OR 0.97; 95% CI 0.59–1.58; p = 0.89) gleich groß. Allerdings steigerte die Tranexamgabe das Risiko für kombinierte ischämische Ereignisse (koronar, zerebral) (OR 1.47; 95% CI 1.07–2.01; p = 0.02).

Damit war das Ergebnis der Meta-Analyse mit den bekannten Studien (z.B. TICH-2) übereinstimmend: TXA bewirkt vermutlich einen Trend zum besseren Überleben und ist lokal effektiv, wenn es früh gegeben wird. Drei Stunden nach dem Einsetzen der Blutungen entfacht TXA keine positiven Effekte mehr.

Die Autoren sahen die Möglichkeit eines Gleichgewichtes zwischen der positiven TXA-Wirkung der lokalen Blutstillung und den negativen Folgen von ischämischen Effekten durch TXA- ähnlich der Wirkungsweise von rekombinantem Faktor VIIa. Klärung erbrächte eine Fallzahlsteigerung und eine frühere Administration der TXA.  

Pubmed

Für Sie gelesen von T. Frietsch