Bluttransfusion und akute Niereninsuffizienz bei Intensivpatienten

Bellomo R et al.. Epidemiology of RBC transfusions in patients with severe acute kidney injury: analysis from the Randomized Evaluation of Normal Versus Augmented Level Study. Critical Care Medicine. 2016;44:892-900

 

Anhand der Daten von mehr als 1465 Patienten wurde der Frage nachgegangen, inwieweit bei Patienten mit schweren Nierentraumata und Dialysetherapie Bluttransfusionen Einfluss auf den Outcome haben.

Die Daten stammen von 35 Intensivstationen aus Australien und Neuseeland. 977 (66 %) Patienten sind mit  1192 Erythrozytenkonzentraten transfundiert worden. 785 Patienten (80% der 977) haben lediglich eine Blutkonserve erhalten. Von den transfundierten Patienten sind 228 (46%) innerhalb von 90 Tagen verstorben, während es bei den nicht transfundierten Patienten 426 (43%) waren (p = 0.27). Überlebende erhielten im Schnitt 316 ± 261 mL Blut, Verstorbene 302 ± 362 mL (p = 0.42, n.s.). In der statistischen Analyse zeigte sich damit die Transfusion als unabhängige Variable im Hinblick auf eine leicht höhere Mortalität im 90 Tage-Zeitraum. Dies relativierte sich im Hinblick auf Patienten, die mindestens 5 Tage überlebten wie auch im Hinblick auf eine Erholung der Nierenfunktion, die Beatmungstage und die Hospitalisierungsdauer. Insofern konnten letztlich relevante Unterschiede in den Gruppen nicht festgestellt werden.

PubMed

Rezensiert von Jochen Erhard 

Zurück