Übersicht über präoperative Anämie

Kumar M et al. Diagnosis and Treatment of Perioperative Anemia: A Society for Perioperative Assessment and Quality Improvement Collaborative Review. Anesthesiology 2024 Nov 1;141(5):984-996. doi: 10.1097/ALN.0000000000005111.

 

Dieser schöne Übersichtsartikel der amerikanischen Gesellschaft für Perioperative Kooperation und Qualitätssicherung fasst die bisherigen Erkenntnisse zur individualisierten Hämotheraie (Pateinet Blood Management PBM) treffend zusammen.

Ob dies noch notwendig erscheint, ist anhand der eingangs erwähnten Beurteilung milder Anämie über einem Hämoglobinspiegel (Hb) von 10 G/dl deutlich gemacht. Die wenigsten Kliniker kennen die Ergebnisse der mittlerweile alten Studie aus 2007, die eine Assoziation der milden Anämie bei über 300 000 ältere Patienten nach nicht-kardiochirurgischen EIngriffen mit erhöhter Mortalität und kardialer Morbidität assoziiert fand (Wu et al. Jama 2007).

Im Artikel ist demnach auch das diagnostische Vorgehen gut geschildert, die Differentialdiagnose und Ätiologien der unterschiedlichen Anämien verständlich erläutert, die therapeutischen Möglichkeiten inklusive der verfügbaren Präparate aufgeführt.

Letztendlich wird noch die Rolle und die interdisziplinäre Funktion einer Anämieambulanz in der Einrichtung dargestellt, mündend in einem 4-schrittigen Algorithmus bis zum risikoärmeren Eingriff (s.Abb. oben).

EIn Artikel der auch hierzulande seine Leserschaft haben sollte, deshalb unsere Leserempfehlung.

Pubmed

Für Sie angelesen und empfohlen von Th. Frietsch und G. Dietrich

   

 

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