|
Editorial
Herzlich Willkommen beim dritten Newsletter der IAKH 2018.
Der Newsletter ist eine kurze und knappe Information zum Thema Hämotherapie und Hämostaseologie, von der IAKH für Sie als Mitglied bereitgestellt.
Möchten Sie den Newsletter abbestellen, klicken Sie bitte hier.
Dieser Newsletter informiert Sie schnell und umfangreich - alles was sie wissen müssen. Mehr gibt es noch auf unserer Webseite www.iakh.de!
Ihr Prof. Dr. T. Frietsch
|
Allgemeines
Die neue Homepage der IAKH ist online. Bitte probieren Sie sie aus, finden sich neu zurecht und geben uns ein Feedback! Es war viel Arbeit und noch nicht alles ist, wie es sein soll. Helfen Sie mit, Ihre Informationsquelle so einzurichten, dass sie Ihnen optimal dient. Vor allem überprüfen Sie bitte, ob die Einträge in ihrem Profil, die Sie eventuell in den letzten Wochen gemacht haben, übernommen worden sind! Funktioniert Ihr Passwort nicht mehr, melden Sie sich bitte.
WICHTIG!! - Der Termin der TRANSFUSIONSGESPRÄCHE der IAKH musste aus mehreren Gründen der Terminüberschneidung VERLEGT werden!! Bitte ändern Sie den vorgemerkten Termin.
Die IAKH hat bei der Revision und Korrektur der Hämotherapie-Richtliniennovelle auf Anfrage der BÄK mitgewirkt. Zum Beispiel wurden die teilweise nicht realisierbaren Anforderungen zur Qualitätssicherung MAT von unserer Seite kommentiert (siehe auch die Literaturstelle 2, bei „Neues aus der Literatur“). Die Publikation der korrigierten Version wird vermutlich noch auf sich warten lassen, aber noch vor der Überarbeitung der Querschnittsleitlinien Hämotherapie von 2014 fertig werden. Warten wir ab!
Auch dieses Mal haben wir einige besonders wichtige und interessante Artikel in der Sektion „Für Sie gelesen“ unten angefügt. Da nicht alle lesenswerten Artikel als Highlight aufgeführt sind, schauen Sie sich auch in der Literaturseite um. Weiterhin ist ein schöner und lesenswerter Artikel zur Blutgruppenbestimmung und deren Problemfälle in ANÄSTHESIST erschienen (Literatur 3, leider nur für Abonnenten). Der Artikel des Arbeitskreises Bluttransfusion von DGAI und BDA über die Anpassungen der Hämotherapie nach der Richtliniennovelle ist frei zugänglich (siehe Link zum PDF unten links auf der Seite).
In Köln hatte die IAKH im September 2018 das erste Tagescurriculum praktische Hämotherapie der AG Ausbildung als Praktisches Hand-on durchgeführt. Bestandteile der Ausbildung waren nationale und internationale Leitlinien, Gerätekunde, Organisation und Planung, Fehlerkultur inklusive einem Simulationstraining einer Massivtransfusion. Teilnehmer wie Sponsoren und Veranstalter waren mit Spass und Begeisterung bei diesem neuartigen Lehrkonzept der Hämotherapie für Assistenz- und Oberärzte dabei. Es können Eindrücke auf der Webseite der AG Ausbildung II eingesehen werden. Die erneute Durchführung ist bei den Transfusionsgesprächen in Ludwigshafen im Frühjahr, beim NATA in Berlin, sowie auf Anmeldung und formlosen Antrag bei der IAKH in Ihrer Klinik vorgesehen. (Zur Anmeldung: sekretariat@iakh.de): Stichwort Simulation.
IAKH plant ein Satellitensymposium zum Berliner Kongress unserer internationalen Partnergesellschaft NATA, dem 20. Annual NATA Symposium am 4. und 5. April 2019. Dieser Kongress muss unbedingt auch allen IAKH Mitgliedern empfohlen werden. Dort tragen die bekanntesten Autoren der besten Publikationen aus den letzten Jahren ihre jüngsten, zum Teil noch unveröffentlichten Studienergebnisse vor. Melden Sie sich bei unserem Kongressbüro zum Satellitensymposium der IAKH am 5. oder 6.4.2019 bereits jetzt formlos an. Das Satellitensymposium der IAKH wird am Freitag Mittag oder Samstag Vormittag im Maritim Hotel Friedrichstraße in Berlin stattfinden. (Zur Anmeldung: sekretariat@iakh.de) Stichwort NATA
Im Ärzteblatt wurde eine Pressemitteilung der kanadischen Patentanmeldung für ein Enzym gemeldet, das die Blutgruppenantigene von den Erythrozyten der Blutgruppe A und B eliminieren kann. Die kanadische Forschungsgruppe erhofft sich damit universales Spenderblut der Blutgruppe 0 durch die Behandlung von AB Erythrozyten mit Darmbakterien herstellen zu können. Spannend, wenn man die Auswirkung auf die Versorgungslogistik betrachtet. Bisher war aber die Technik noch verbesserungswürdig, siehe hierzu eine frühere Veröffentlichung. Warten wir die noch nicht erschienene Publikation der Gruppe um Stephen Withers ab (Pressemitteilung der Gesellschaft).
Neues aus der Literatur
- Gupta PB et al. Patient Blood Management Program Improves Blood Use and Clinical Outcomes in Orthopedic Surgery. Anesthesiol 2018 August 20. doi: 10.1097/ALN.0000000000002397. (PubMed, Unsere Rezension)
Zusammenfassung: Bislang bestand der Verdacht, dass gerade orthopädische Patienten aufgrund der oftmals existierenden Vorerkrankung des Herz-Kreislaufsystems und des höheren Alters von einem liberaleren Transfusionstrigger profitieren könnten. In einer Longitudinalstudie verglichen die Autoren von der John Hopkins-Universität in Baltimore, USA das Outcome von ausschließlich orthopädischen Patienten vor und nach Implementation eines blutsparenden Hämotherapiekonzepts. In dem Vorher-Nachher-Vergleich erbrachte das dortige Patient-Blood-Management-Konzept deutliche Effekte auf Sterblichkeit und Komorbidität...
- Dietrich G et al. Hämotherapierichtlinien-2017- Neuerungen für den transfundierenden Arzt und die autologe Hämotherapie. Anaesth Intensivmed 2018: 59:535-539. (Unsere Rezension, Externer Link)
Zusammenfassung: In einem kurzen Übersichtsartikel haben die Mitglieder des Arbeitsausschusses Bluttransfusion von DGAI und BDA prägnant zusammengefasst, was sich durch die neue Hämotherapierichtlinie mit Belang für den praktisch tätigen Arzt geändert hat. Bereichert von einer übersichtlichen Grafik zu den Meldewegen in der Hämotherapie - „wer muss was wohin melden“ ...
- Möhnle P et al. Wenn A nicht mehr A ist: Schwierigkeiten und Fallstricke bei der Blutgruppenbestimmung. Anaesthesist. 2018 Sep;67(9):637-646. doi: 10.1007/s00101-018-0483-9. (PubMed, Unsere Rezension)
Zusammenfassung: Schwierigkeiten bei der Blutgruppenbestimmung nicht nur für Anästhesisten: Vom irregulären AK über die Schwierigkeiten mit Daratumumab und A und B-Untergruppen zur Polyagglutination - lesen Sie über Chimärismus, CIS-AB-Syndrom, Para-Bombay, u.a. im schönen, aber zu knappen Artikel von Möhnle et al.
- Moore HB et al. Plasma-first resuscitation to treat haemorrhagic shock during emergency ground transportation in an urban area: a randomised trial. Lancet. 2018 Jul 28;392(10144):283-291. doi: 10.1016/S0140-6736(18)31553-8. (PubMed, Unsere Rezension)
Zusammenfassung: Die Zeitverzögerung bis zum Einsetzen der Gerinnungstherapie bei blutenden Polytraumen erhöht die Mortalität drastisch. Moderne Prähospital-Strategien sehen deshalb auch hierzulande den Einsatz von Lyoplasma und Tranexamsäure vor. Eine Forschergruppe hat nun den frühen Einsatz von Plasma getestet und erstaunlicherweise gefunden, dass...
- Sperry JL et al. Prehospital Plasma during Air Medical Transport in Trauma Patients at Risk for Hemorrhagic Shock. N Engl J Med 2018; 379:315-326. doi: 10.1056/NEJMoa1802345. (PubMed, Unsere Rezension, Externer Link)
Zusammenfassung: In dieser multizentrischen Prähospitalstudie, dem PAMPer Trial, wurde untersucht, wie sich die 30 Tage Mortalität verändert, wenn man verletzte Patienten bereits am Unfallort mit Gefrierplasma behandelt. Und tatsächlich...
- Seheult JN et al. Safety profile of uncrossmatched, cold-stored, low-titer, group O+ whole blood in civilian trauma patients. Transfusion. 2018 Oct;58(10):2280-2288. doi: 10.1111/trf.14771. (PubMed, Unsere Rezension)
Zusammenfassung: In den USA wird seit längerem die AB0-kompatible Transfusion von homologen Vollblutkonserven für Polytraumen propagiert, weil die Logistik einfacher als die Komponententherapie ist. Die Hämolyserate von 4 und mehr Konserven bei ersten Patienten ist jetzt getestet worden...
- Guinn NR et al. Severe anemia associated with increased risk of death and myocardial ischemia in patients declining blood transfusion. Transfusion. 2018 May 24. doi: 10.1111/trf.14768. (PubMed, Unsere Rezension)
Zusammenfassung: Die Gefahr, an einer Anämie zu versterben, ist eine Annahme, die sich aus der Physiologie begründet oder aus Fallberichten von nicht transfundierten Patienten geschlussfolgert werden kann. Jetzt hat die Forschergruppe um Richard Weiskopf eine datengestützte Beziehung zwischen Hämoglobinspiegel (Hb) und Ischämischer Komplikation hergestellt sowie das Risiko der Sterblichkeit durch tiefe Anämie beziffert. Unter einem Hämoglobinspiegel von 8 g/dl...
- Prochaska MT et al. The effect of red-blood-cell transfusion on fatigue in hospitalized patients with anaemia. Vox Sang 2018 EPUB AHEAD OF PRINT DOI: 10.1111/vox.12704. (PubMed, Unsere Rezension, Externer Link)
Zusammenfassung: Gehören die klinischen Symptome der Anämie, also Schwäche und Müdigkeit nach der Operation, ebenso zu den Transfusionstriggern? Wie ist das bei konservativen Patienten, wie in der postoperativen Situation? Das sogenannte „Fatigue-Syndrom“ wird derzeit nicht als Outcome-relevantes klinisches Symptom der Anämie betrachtet, obwohl es vermutlich die Sauerstoffunterversorgung anzeigt. Die Autoren einer Observationsstudie aus Chicago jedenfalls sind der Meinung, dass nicht operierte Patienten mit einem hohen Niveau an Müdigkeit und Schwäche präoperativ noch 30 Tage von einer Bluttransfusion profitieren...
- Patterson JA et al. Outcomes associated with transfusion in low-risk women with obstetric haemorrhage. Vox Sang 2018 EPUB AHEAD OF PRINT 6 August 2018 DOI: 10.1111/vox.12707. (PubMed, Unsere Rezension)
Zusammenfassung: Postpartale Blutungen ereignen sich bei 5-15% aller Geburten und erfordern Bluttransfusionen in 0,1-2%. Während starke Blutungen mit Massivtransfusion und schlechtem Outcome verbunden sind, ist die Beziehung zwischen schwachen Blutungen, geringen Mengen an Bluttransfusionen und Outcome bei gesunden Frauen mit niedrigem Risiko unklar. Eine große Datenbankanalyse aus Australien zeigt jetzt aber, dass selbst in diesem Kollektiv...
- Mincu RI et al. Red blood cell transfusion in patients with ST-elevation myocardial infarction-a meta-analysis of more than 21,000 patients. Neth Heart J. 2018 Sep;26(9):454-460. doi: 10.1007/s12471-018-1137-x. (PubMed, Unsere Rezension, Externer Link)
Zusammenfassung: Patienten mit einem STEMI benötigen manchmal auch eine Bluttransfusion, gerade weil oftmals nicht eine stenotische Koronararterie, sondern das Missverhältnis von Sauerstoffangebot zum Verbrauch eine Ischämie auslöst. Wie bekommt ihnen die Transfusion? Eine Meta-Analyse an über 20 000 Patienten in dieser Situation versuchte, diese Frage zu beantworten...
Der Literaturservice wird fortgesetzt: verantwortlich für den Inhalt: J. Erhard und T. Frietsch
|
|
|
|
|
|