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Editorial
Herzlich Willkommen beim dritten Newsletter der IAKH.
Der Newsletter ist eine kurze und knappe Information zum Thema Hämotherapie und Hämostaseologie, von der IAKH für Sie als Mitglied bereitgestellt.
Für Kommentare und Verbesserungsvorschläge bitte per Mail an iakh@iakh.de.
Möchten Sie den Newsletter abbestellen, klicken Sie bitte hier.
Wir hoffen, dass Ihnen der Newsletter auch weiterhin eine Hilfe in der Informationsflut dieser Tage ist.
Der Vorstand der IAKH wünscht allen Mitgliedern eine geruhsame Weihnacht und einen guten Jahreswechsel. Wir freuen uns auf ein spannendes 2017 und darauf, Sie bei einer interessanten und erfolgreichen Jahrestagung im März zu sehen!
mit freundlichen Grüßen Ihr Prof. Dr. T. Frietsch
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Allgemeines
Am 24./25. März finden wieder die Transfusionsgespräche der IAKH in Ludwigshafen 2017 in Kooperation mit der LÄK Hessen statt, die den Erfahrungsaustausch der Qualitätsbeauftragten organisiert. Lesen Sie dazu das vorläufige Programm und die Themen in unserem Veranstaltungskalender.
In der onkologischen Therapie der Leukämie werden jetzt vermehrt Antikörper gegen Tumor und Zellantigene eingesetzt, die die Blutgruppenbestimmung und den AKS -Test empfindlich stören. Dieses Problem ist schwierig zu adressieren und soll bei den Transfusionsgesprächen 2017 in Ludwigshafen zusammen mit anderen Aspekten der onkologischen Hämotherapie erörtert werden. (Weitere Informationen)
Die S3 Leitlinie zur präoperativen Anämie war zwar für den 31. Oktober 2016 angekündigt. Dem führenden Editor zufolge wird die Leitlinie nicht mit Sicherheit bis Mitte nächsten Jahres verabschiedet werden. Grund ist die qualitativ hochwertige Methode zur Datenwertung und Konsensfindung namens GRADE. Wir hoffen, auf den nächsten Transfusionsgesprächen darüber berichten zu können.
Bei der Individuellen Hämotherapie/Patient Blood Management hat sich ein Element als von elementarer Bedeutung erwiesen: Die Ausrichtung der restriktiven oder liberalen Transfusionsstrategie intra- und postoperativ am Hämoglobinwert ist aufgrund der Variabilität des Intravasalvolumens in dieser Periode extrem unsicher, wenn kein Volumenmonitoring angewandt wird. Siehe dazu auch unsere Literaturrezension.
Die IAKH hat eine Stellungnahme zur Medizinerausbildung als offenen Brief auf Ihrer Webseite veröffentlicht, in dem die kürzlich Reform, die Studieninhalte und die Lehrenden der Hämotherapie in der Medizinerausbildung neu geregelt werden. Da wir seit langem die fehlenden oder praxisfernen Studieninhalte der studentischen Universitätslehre beklagen, ist diese Stellungnahme zwingend notwendig gewesen. Bitte unterstützen und kommentieren Sie diesen offenen Brief auf unserer Webseite.
Laut einer aktuellen Veröffentlichung des Paul Ehrlich Instituts in Transfusion wird der ZIKA-Virus mit den gängigen Virus-Inaktivierungsmethoden mittels Pasteurisierung und SD-Behandlung zuverlässig aus Blutprodukten eliminiert. Siehe auch unsere Literaturrezension.
Neues aus der Literatur
- Keir A, Pal S, et al. Adverse effects of red blood cell transfusions in neonates: a systematic review and meta-analysis Transfusion. 2016, 12. April, epub ahead of print, doi:10.1111/trf.13785 (PubMed, Unsere Rezension)
Zusammenfassung: Sind Neugeborene indolenter oder vulnerabler, was die postpartale Anämie angeht? Müssen Neonaten liberaler oder restriktiver transfundiert werden? Die bisherige Datenlage der bedeutenden randomisierten Studien war extrem zwiespältig. Nun hat eine Metaanalyse...
- Kwon S, Lew S, et al. Leukocyte filtration and postoperative infections The Journal of Surgical Research. 2016;205(-2):499-509 (PubMed, Unsere Rezension)
Zusammenfassung: Bislang gab es keine eindeutigen Belege für die Effekte der Leukozytendepletion. Eine Metaanalyse hat nun die Wirksamkeit der Leukozytendepletion für die Reduktion postoperativer Infekte um 22 bzw. 26% erwiesen. Das war verständlicherweise auch mit einer Reduktion der Liegedauer und Sterblichkeit vergesellschaftet.
- Ray I, Bhattacharya R, et al. Role of intravenous tranexamic acid on caesarean blood loss: a prospective randomised study Journal of Obstetrics and Gynaecology of India. 2016;66((Suppl 1)):347-52 (PubMed, Unsere Rezension)
Zusammenfassung: In einer kleinen, aber kontrollierten indischen Studie bei 100 Kaiserschnitten reduzierte die Gabe von 1g den Blutverlust um ca. 200 ml...
- Harm S, Yazer M. Der Hämoglobinwert als Transfusionstrigger für Erythrozytenkonzentrate Hämotherapie. 2016; 27:4-10 (Unsere Rezension, Externer Link)
Zusammenfassung: Die Evidenz der Studien zur Frage "Liberale oder restriktive Transfusionsstrategie"" ist von den Autoren zu Recht kritisiert. Allerdings scheint der Blickwinkel des Artikels korrekturbedürftig... "
- Veigas PV, Callum P, et al. A systematic review on the rotational thrombelastometry (ROTEM®) values for the diagnosis of coagulopathy, prediction and guidance of blood transfusion and prediction of mortality in trauma patients. Scand J Trauma Resusc Emerg Med. 2016 Oct 3;24(1):114. (PubMed, Unsere Rezension)
Zusammenfassung: Die Therapiesteuerung bei Dilutions- und traumainduzierter Koagulopathie mit Rotationsthrombelastographie ist anhand der Tests Fibtem und Extem vermutlich möglich. Eine Observationsstudie hat die aussagekräftigsten Parameter aus allen verfügbaren Traumastudien zusammengetragen.
- Fillet A-M, Desmaret M, et al. Blood products use in France: a nationwide cross-sectional survey Transfusion 2016, 3. Nov., epub ahead of print (PubMed, Unsere Rezension)
Zusammenfassung: Eine interessante Stichprobe während 24h in Frankreich 2011 gibt aufschlussreiche Einsichten in die dortigen Leitlinienkongruenz der Hämotherapiepraxis: Bei der Anwendung von beinahe 11 000 Blutprodukten für knapp 5000 Patienten fiel auf, dass Frischplasma unterdosiert war und die Indikationsstellung meist...
- Blümel J, Musso D et al. Inactivation and removal of Zika virus during manufacture of plasma-derived medicinal products Transfusion 2016, 12. Okt., epub ahead of print, DOI: 10.1111/trf.13873 (PubMed, Unsere Rezension)
Zusammenfassung: Die Zika-Virusinfektion kann theoretisch durch Bluttransfusion übertragen werden, da die erwachsenen Blutspender symptomfrei zur Spende gehen können. Ist das Risiko gegeben? Greifen die gängigen Inaktivierungstechniken auch bei diesem Flavo-Virus?
- DeAndrade D, Waters JH, et al. Very low rate of patient-related adverse events associated with the use of intraoperative cell salvage Transfusion 2016, 7. Juli, epub ahead of print, oi:10.1111/trf.13791 (PubMed, Unsere Rezension)
Zusammenfassung: Wie hoch ist die Nebenwirkungsrate, wie hoch die Rate an Luftembolien und Kreislaufreaktionen beim Einsatz der maschinellen Autotransfusion? Eine Auswertung einer Datenbank von über 2000 Einsätzen ergab...
Der Literaturservice wird fortgesetzt: verantwortlich für den Inhalt: J. Erhard und T. Frietsch
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