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Editorial
Newsletter 3/2022
Zum Herbst 2022 melden wir uns für Sie wieder mit aktuellen Meldungen!
Die IAKH Tagung in Potsdam wie auch das Peer Seminar bei Landau mussten leider abgesagt werden - Personalmangel in den Kliniken ist eine der Hauptursachen! Denn an der Wichtigkeit unseres Aufgabengebietes ist im Angesicht des zunehmenden Versorgungsmangels kein Zweifel! Deshalb haben wir erneut Informationsveranstaltungen, erstmals auch Webinare für die letzten Monate im Winter und die üblichen Präsenztagungen im Frühjahr für Sie geplant. Die jeweiligen Informationen und Programme sind auf unserer Homepage. Schauen Sie auch regelmäßig in unsere Literaturrezensionen, dort gibt es wieder interessante Studien und Analysen, die wir für Sie durchlesen und bewerten!
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Ihr Prof. Dr. T. Frietsch für den Vorstand der IAKH
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Allgemeines
Der Termin für die kommenden Transfusionsgespräche der IAKH mit Erfahrungsaustausch der Qualitätsbeauftragten in Ludwigshafen ist der 10./11. März 2023. Reservieren Sie sich den Termin! Kommen Sie zahlreich! Anmeldung über unser Kongressmanagement. Das Programm wird gerade zusammengestellt und wird in seiner vorläufigen Form so bald wie möglich auf der Veranstaltungsseite zu finden sein (Themenanträge bitte an das Sekretariat. Aufgrund des Aktualitätsanspruchs sind aber Änderungen des Programms möglich. Wir hoffen auf eine Präsenzveranstaltung mit der Möglichkeit, die meisten der Referenten und Experten persönlich zu sprechen und unproblematisch Fragen zu stellen. Melden Sie sich bitte frühzeitig an, damit wir nicht noch wegen geringer Besucherzahlen erneut absagen müssen… Schauen Sie auf unserer Veranstaltungsseite. Die gemeinsame Veranstaltung von Transfusionsgesprächen und Erfahrungsaustausch findet wieder mit der Möglichkeit eines gemeinsamen Abendessens am Vorabend zum kollegialen Austausch und mit Workshops statt. Bitte nutzen Sie die Anmeldung über unser Kongressmanagement schon jetzt, damit wir diesmal mit hoffentlich so vielen Besuchern wie möglich rechnen können.
Das IAKH Satellitensymposium als Präsenzveranstaltung am 01.Oktober 2022 in Potsdam musste in letzter Planungsphase abgesagt werden. Bedauerlicherweise blieb die rege Anmeldung zur Teilnahme von Seiten der Besucher aus. Der Grund mag in der Personalnot vieler Kliniken oder in der noch nicht beendeten Urlaubszeit zu suchen sein. Wir versuchen einen neuen Termin im nächsten Jahr zur Sommerszeit zu finden.
Wenn Sie es gar nicht aushalten und unbedingt eine interessante Veranstaltung suchen, empfehlen wir den STKB-Workshop in Erlangen zum Thema Klinische Hämotherapie am 28/29. November 2022. Hauptsächlich kommen Referenten aus der Universität Erlangen und die Themen sind wirklich spannend (siehe Programm). Es scheint auch eine Online-Teilnahme möglich. Diese und andere Veranstaltungen finden Sie auf unserer Veranstaltungsseite der Homepage oder direkt beiden STKB.
Das erste IAKH Webinar ist für den Mittwoch, den 9. November um 19:00 Uhr als Life-Teilnahme mit CE-Zertifizierung geplant. Die Teilnahme ist kostenfrei und wird von der IAKH und Sponsoren aus der Industrie finanziert. Thema: „Das Retikulozytenhämoglobin zur einfachen und kostengünstigen Anämiediagnostik“, Referent PD Dr. Hönemann, Vechta. Melden Sie sich unter kongress@iakh.de an, um einen Zoom-Teilnahmelink zu erhalten!
Die IAKH hat in Zusammenarbeit mit der LÄK Rheinland Pfalz ein Peer Review Hämotherapie in Merzig am 14. September 2022 durchgeführt. Es war für die Klinik und das Peer Team ein erfolgreiches und produktives Verfahren. Wir gratulieren der dortigen Einrichtung für Ihre Bemühungen und Ihre bereits erreichten Standards.
Die IAKH Schulung zum Peer, das IAKH Peer Seminar im schönen Leinsweiler bei Landau in der Pfalz fand jedoch nicht wie geplant am 1. September statt und wurde verschoben auf den 4./5. Mai 2023. Die Peer Review Hämotherapie Initiative als gemeinsame Aktion mit den Ärztekammern nach Vorgabe der Bundesärztekammer ist ein wichtiges Mittel zur Selbstverwaltung. Es macht nicht nur Spaß, sondern bringt auch produktive Diskussion, neue Bekanntschaften und erhebliche Verbesserungen in Ihren täglichen Arbeitsablauf. Als Teilnehmer des Peer-Seminars lernen Sie das Curriculum kennen, proben die Kommunikationstechniken und diskutieren mit anderen Hämotherapeuten beim Glas Wein! Melden Sie sich jetzt an unter kongress@iakh.de mit der Zusatzinfo „Peer Seminar 2-22“. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt!
Die neuen europäischen Leitlinien der Kardiologen zum perioperativen Management kardial vorerkrankter Patienten, die ESC Guidelines, sind veröffentlicht und erstmalig ist das Patient Blood Management-Konzept und die maschinelle Autotransfusion aufgenommen. Die Leitlinien der europäischen Fachgesellschaft der Kardiologen (ESC) für die präoperative Untersuchung und Therapie wie auch das Management von Patienten bei nicht-herzchirurgischen Eingriffen wurden zusammen mit der Unterstützung der Europäischen Fachgesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (ESAIC) aktualisiert. Die wichtigste Neuerung ist die Aufnahme des Patient Blood Managements (PBM) in diese wichtige europäische Leitlinie: Sie empfiehlt die präoperative Anämiediagnostik und -therapie mit höchstem Evidenz- und Empfehlungsgrad! Wir haben bei unseren Literaturrezensionen die lange Leitlinie für Sie hinsichtlich der wichtigsten Punkte für den Hämotherapeuten zusammengefasst.
Im Ausland zum Beispiel in Belgien wird die maschinelle Autotransfusion für die Tumorchirurgie aufgrund unserer Meta-Analyse empfohlen (siehe Windal et al. Intraoperative cell salvage in oncological surgery. Acta Anaesth Belg 2021; 72: 191-201. Hierzulande geht die Etablierung nur zögerlich vonstatten. Wir empfehlen, nicht auf die Novellierung der Richtlinie Hämotherapie zu warten die erst frühestens 2024/25 zu erwarten ist. Zentren, die Interesse haben, können im Forum der IAKH ihre Erfahrungen austauschen. Eine multizentrische Untersuchung hinsichtlich der Eliminationseffektivität der Leukozytendepletionsfilter im Vergleich zur Bestrahlung wird nächstes Jahr starten. Wenn Sie bereit sind daran teilzunehmen und 3-5 mögliche Einsätze der MAT bei Tumoroperationen im Monat haben, melden Sie sich bitte unter sekretariat@iakh.de - Stichwort: OnkoMAT-Studie.
Die Depotverwaltung und Planung ist in den jetzigen Zeiten des Versorgungsmangels ein immer wichtigeres Element der klinischen Hämotherapie. Zur optimierten Vorratshaltung durch regional voraussehbaren Verbrauch an Konserven (siehe Blutgruppen-angepasste Planung als Exceltabelle) hatten wir bereits im August 2021 informiert. Wir verweisen jetzt zu dem auf den aktuellen Artikel von PD Dr. med. Gerald Dietrich (G. Dietrichs. Optimierung der Depotführung für Erythrozytenkonzentrate in Krankenhäusern. Transfusionsmedizin 2022; 12(01): 37-49; DOI: 10.1055/a-1034-8719). Dennoch gibt es immer noch unklare Ursachen, nicht geklärte beitragende Faktoren und deshalb bislang keine klaren Lösungsinitiativen. Wir haben deshalb die letztjährige Umfrage zum Konserven- und Versorgungsmangel nochmalig im IAKH Forum und in den aktuellen Nachrichten aufgelegt.
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Neues aus der Literatur
- Rodríguez Corte J, Candal-Pedreira C, Ruano-Ravina A et al. Home-based blood transfusion therapy: A systematic review. Br J Haematol. 2022 Jul 1. doi: 10.1111/bjh.18344. (PubMed, Unsere Rezension, Externer Link)
Zusammenfassung: Schwer kranke Patienten, die zu Hause oder im Heim leben und nur schwer ins Krankenhaus oder die ambulante Palliativversorgung transportiert werden können, aber immer mal wieder eine Bluttransfusion benötigen, könnten von der ambulanten Bluttransfusion profitieren. Nur haben wir so gut wie keine Erfahrung damit und der Nutzen hängt von damit verbundenen Risiken, dem Aufwand und der Vergütung ab. Eine spanische Autorengruppe hat nun eine Übersicht veröffentlicht, was darüber bekannt ist und zu beachten wäre, würde man es hierzulande etablieren wollen ...
- Koratala A, Ronco C, Kazory A. Diagnosis of Fluid Overload: from Conventional to Contemporary Concepts. Cardiorenal Med. 2022 Sep 12. doi: 10.1159/000526902. (PubMed, Unsere Rezension, Externer Link)
Zusammenfassung: Die Vermeidung von Überinfusion und vor allem Übertransfusion ist immer noch ein ungelöstes, weil schwer messbares Problem. Trotz der erheblichen Bedeutung für das Behandlungsergebnis ("Outcome") in vielen Bereichen der Medizin kann diese Überdosis nicht einfach und noninvasiv gemessen und damit vermieden werden. In der klinischen Transfusionsmedizin wissen wir besonders bei den schwerkranken Patienten nicht, ob die Transfusionsindikation gegeben ist, da sie sich oftmals an der Hämoglobinkonzentration bei Normovolämie orientiert. Ein State of the Art Artikel in Cardiorenal Medicine aus Wisconsin über die Schwierigkeiten der Diagnose beleuchtet den gegenwärtigen Stand der Technik ...
- Halvorsen S, Mehilli J, Cassese S et al. 2022 ESC Guidelines on cardiovascular assessment and management of patients undergoing non-cardiac surgery. Eur Heart J. 2022 Aug 26:ehac270. doi: 10.1093/eurheartj/ehac270. (PubMed, Unsere Rezension, Externer Link)
Zusammenfassung: Die gemeinsamen Leitlinien der Europäischen Fachgesellschaft der Kardiologen (ESC) und der Anästhesie und Intensivmedizin (ESAIC) für das perioperative Management von kardial vorerkrankten Patienten bei nicht-herzchirurgischen Eingriffen empfiehlt die präoperative Anämiediagnostik und -therapie sowie den Einsatz der maschinellen Autotransfusion mit höchstem Evidenz- und Empfehlungsgrad ...
- Hu RT, Royse AG, Royse C et al. Health-related quality of life after restrictive versus liberal RBC transfusion for cardiac surgery: Sub-study from a randomized clinical trial. Transfusion. 2022 Sep 6. doi: 10.1111/trf.17084. (PubMed, Unsere Rezension)
Zusammenfassung: Transfusionstrigger oder individuelle Indikationsstellung? In der Zukunft wird vielleicht auch die Lebensqualität für die Wahl des Transfusionstriggers eine Rolle spielen. Ist der Großteil unserer Entscheidungen, die sich an Triggern und Hämoglobinkonzentrationen orientieren differenziert genug, um den Folgen für den individuellen Patienten gerecht zu werden? Eine prospektiv geplante Nachuntersuchung des australischen TRICS III-Trials der Langzeitfolgen der Transfusionsstrategie beleuchtet die Lebensqualität in Abhängigkeit vom Transfusionstrigger ...
- Greninger A, Alcorn K, Pagano MB, Hermelin D, Katz L. Monkeypox and the safety of the blood supply. Transfusion. 2022 Sep 10. doi: 10.1111/trf.17100. (PubMed, Unsere Rezension, Externer Link)
Zusammenfassung: Was wissen wir über die Übertragbarkeit von bislang in unseren Breitengraden nicht bekannten Viruserkrankungen? Die sich aktuell ausbreitende Epidemie mit dem Affenpockenvirus macht uns bewusst, dass wir in vielen Fällen nicht wissen, ob die jeweiligen Erreger sich über eine Blutspende übertragen lassen, ob die virulenten Erkrankten noch spendefähig sind und ob es bereits dokumentierte Fälle der Übertragung gegeben hat ...
- Choorapoikayil S, Hof L, Old O, Steinbicker A, Meybohm P, Zacharowski K. How do I/we forecast tomorrow's transfusion? A focus on recipients' profiles. Transfus Clin Biol. 2022 Sep 13:S1246-7820(22)00306-8. doi: 10.1016/j.tracli.2022.09.063. (PubMed, Unsere Rezension)
Zusammenfassung: Ist die gängige Transfusionspraxis eine Therapie von der Stange oder kann und muss sie für jeden Patienten individuell zugeschneidert werden? Gibt es Methoden, die die alten Listen zur Bereitstellung von Konserven gerade in Zeiten des Versorgungsmangels ablösen können? Die Autoren um Zacharowski, Meybohm und Steinbicker haben einen schönen perspektivischen Artikel ...
Der Literaturservice wird fortgesetzt: verantwortlich für den Inhalt: T. Frietsch
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