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Editorial
Herzlich Willkommen zum letzten Newsletter der IAKH im Jahr 2019!
Der Newsletter ist eine kurze und knappe Information zum Thema Hämotherapie und Hämostaseologie, von der IAKH für Sie als Mitglied bereitgestellt.
Dieser Newsletter informiert Sie schnell und umfangreich - alles was sie wissen müssen. Mehr gibt es noch auf unserer Webseite www.iakh.de!
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Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen, erholsame Feiertage und ein gutes neues Jahr!
Ihr Prof. Dr. T. Frietsch für den Vorstand der IAKH
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Allgemeines
SAVE THE DATE: 20. und 21. März 2020 IAKH Transfusionsgespräche in der BG Unfallklinik Ludwigshafen! Das vorläufige Programm der Transfusionsgespräche ist auf unserer Webseite eingestellt verfügbar. Interessante Themen mit bekannten Referenten und Vorsitzenden sind die Hämotherapie in der Onkologie, aktuelle Leitlinien und Neuerungen, eine Podiumsdiskussion zur Ethik des Handels mit Blutplasma und der Einsatz der MAT für tumorchirurgische Eingriffe ohne Bestrahlung. Die Thematik der Qualitätssicherung Hämotherapie am Freitag früh (bitte beachten: vormittags!) beinhaltet eine IAKH-Empfehlung zum Zeitbedarf und der Vergütung von TV, TB und QB-H. Melden Sie sich bei Interesse jetzt frühzeitig in unserem Veranstaltungssekretariat an: IAKH Kongress-Sekretariat, Ulrike Götz, Falkenweg 7, 97204 Höchberg, Tel: 0931/2995263, E-Mail: kongress@iakh.de
Das Gesellschaftssekretariat und Projekt-Management ist mit Frau Sabine Bader in Sandhausen bei Heidelberg neu besetzt und steht Ihnen für Ihre Anfragen und Kontakte unter der E-Mail-Adresse sekretariat@iakh.de zur Verfügung. Wir freuen uns, dieses neue Organ der IAKH anbieten zu können. Begrüßen Sie mit uns unsere neue Projektmanagerin und Sekretärin! Wir versprechen uns mit der Neubesetzung dieses Postens eine stringente und produktive Bewältigung von IAKH-Initiativen, die aufgrund der großen Diversität der Projekte, Aufgabengebiete und Ansprechpartner notwendig war. Frau Bader hat viel Erfahrung in ihrer neuen Funktion und kümmert sich um die Belange der Hämotherapie in Sinne der IAKH ab dem 1.12.2019. Die Kongressorganisation macht weiterhin in bewährter und geschätzter Manier Frau Götz kongress@iakh.de.
Haben Sie eine Software-Lösung in ihrem Haus für die Begleitung der Anwendung von Blutprodukten? Die AG Transfusionssicherheit der IAKH hat als Reaktion auf den Aufruf im Votum des Arbeitskreises Blut (wir berichteten) ihre Softwarelösung zur Absicherung der Verabreichung und zur optimierten Chargen-Dokumentation/ Abrechnung von Blut- und Plasmapräparationen aktualisiert. Da viele IAKH-Mitglieder einzelne Teilschritte auf Software-Ebene gelöst haben, würden wir eine Zusammenführung aller Systeme in einer großen Lösung als geeignet für einen Vorschlag an den AK Blut ansehen. Für den Fall, dass Sie durch Ihr System die Entstehung eines gemeinsamen und allumfassenden Software-Systems unterstützen möchten, kontaktieren Sie gerne den AG-Leiter Dr. med. Ralf Knels (https://www.iakh.de/unsere-arbeitsgruppen.html)
Zur Therapie der DOAKs sind bald beide der neuen Antidote Idarucizumab und Andexanet verfügbar. Für letzteres sind die Vertriebswege noch nicht allgemein bekannt. Ihr Labor sollte wissen, dass Sie die Medikamente eingesetzt haben, weil theoretisch die Möglichkeit besteht, dass der Prothrombinasekomplex kompetitiv gehemmt wird. Praktisch ist dieser Einfluss jedoch sehr gering, da der FXai im Andexanet keine Gla-Domäne besitzt. Bei sehr hohen Andexanet-Plasmakonzentrationen und Intoxikationen wird deshalb der Test beeinflusst. Die Steuerung der Antagonisierung mit einem Anti -X-Assay ist empfohlen. Auch hierzu gibt es eine aktuelle Forumsdiskussion.
In der deutschen Notfallmedizin haben Veröffentlichungen um den präklinischen Einsatz von Erythrozytenkonserven einigen Wirbel verursacht. Betrieben wird die Initiative federführend von der Luftrettung DRF (siehe auch hier) verschafft. Wir stehen diesem Vorhaben im Grunde genommen noch abwartend gegenüber. In manchen Versorgungsgebieten mit langen Transportzeiten ist ein Mitführen von Blutkonserven und Gerinnungsprodukten eventuell wichtig, um frühzeitig die Traumakoagulopathie zu minimieren. Das sollte (und wird unseres Wissens auch) sauber durch eine Anwendungsbeobachtung begleitet werden. Informieren Sie sich und nehmen Sie Teil an der Forumsdiskussion auf unserer Webseite. Informieren Sie sich auch auf unserer Jahrestagung über das Konzept im Detail.
Die IAKH hat mit ihrem neuen Sekretariat und dem Projektmanagement, diesem Newsletter, dem Peer Review, den Arbeitsgruppen, dem Simulationsprogramm und vielem mehr ihren Leistungsumfang stark erhöht. Die damit verbundenen Kosten schlagen sich daher in den Mitgliedsbeiträgen nieder, die immer noch vergleichsweise niedrig sind. Wir werden den Mitgliedsbeitrag zum kommenden Jahr 2020 auf 45.-€ anheben müssen (Vorstandsbeschluss vom Oktober 2019), um weiterhin alle Leistungen in unabhängiger, neutraler und sachgerechter Art erbringen zu können. Sofern der Mitgliedsbeitrag bei Ihnen für 2019/20 bereits eingezogen ist, wird eine zusätzliche Abbuchung von 10.-€ in den nächsten Tagen/Wochen erfolgen. Dafür bitten wir Sie um Verständnis. Bei Rückfragen richten Sie sich gerne an unser Sekretariat oder unseren Schatzmeister.
Neues aus der Literatur
- Altavilla R et al. Anticoagulation After Stroke in Patients With Atrial Fibrillation: To Bridge or Not With Low-Molecular-Weight Heparin? Stroke 2019; 50(8):2093-2100. doi: 10.1161/STROKEAHA.118.022856. (PubMed, Unsere Rezension, Externer Link)
Zusammenfassung: Bridging mit niedermolekularem Heparin nach einem Schlaganfall soll die Thrombosegefahr bis zum Erreichen der vollen Wirkung von Vit-K-Antagonisten überbrücken oder die initialen prothrombotischen Effekte der direkten oralen Antikoagulantien (DOAKs) unterdrücken. Aber die Rate an Blutungen ist höher, wie eine schon lange bekannte internationale Studie herausgefunden hat...
- Boehm R et al. Toxic elements in packed red blood cells from smoker donors: a risk for paediatric transfusion? Vox Sang. 2019 Nov;114(8):808-815. doi: 10.1111/vox.12854. (PubMed, Unsere Rezension)
Zusammenfassung: Schadstoffe im Erythrozytenkonzentrat von Rauchern könnten die Empfänger gefährden! Eine Studie aus Brasilien hat Blei, Cadmium und natürlich Kohlenmonoxid in den Konserven ...
- Bontekoe IJ, van der Meer PF, de Korte D. Thromboelastography as a tool to evaluate blood of healthy volunteers and blood component quality: a review. Vox Sang. 2019 Oct;114(7):643-657. doi: 10.1111/vox.12823. (PubMed, Unsere Rezension)
Zusammenfassung: Was kommt raus, wenn man Blutpräparate und gesunde Spender mit der Thrombelastometrie untersucht? Sind die Lebensgewohnheiten der Spender wie Rauchen oder Stress nachweisbar? Werden die Effekte von gerinnungshemmenden Medikamenten aufgedeckt? Sind die Gerinnungsaktivitäten in gelagerten Vollblutkonserven und Thrombozytenkonzentraten trotz Citratzusatz beurteilbar? ...
- Coleman JR et al. Female platelets have distinct functional activity compared with male platelets: Implications in transfusion practice and treatment of trauma-induced coagulopathy. J Trauma Acute Care Surg. 2019 Nov;87(5):1052-1060. doi: 10.1097/TA.0000000000002398. (PubMed, Unsere Rezension)
Zusammenfassung: Dass weibliche Unfallopfer einen Überlebensvorteil aufweisen und weniger Transfusionsbedarf haben als Männer ist erklärbar durch hormonell bedingte Aktivitätssteigerungen bestimmter Gerinnungsmechanismen. Aber welche genau? ...
- Keeler BD et al. The impact of pre-operative intravenous iron on quality of life after colorectal cancer surgery: outcomes from the intravenous iron in colorectal cancer-associated anaemia (IVICA) trial. Anaesthesia. 2019 Jun;74(6):714-725. doi: 10.1111/anae.14659. (PubMed, Unsere Rezension, Externer Link)
Zusammenfassung: Die präoperative Verabreichung von intravenösem Eisen wirkt sich auf die Lebensqualität vor UND nach Kolonkarzinomchirurgie aus ...
- Kranenburg FJ, le Cessie S, Caram-Deelder C, van der Bom J, Arbous MS. Determinants of transfusion decisions in the ICU: haemoglobin concentration, what else? - a retrospective cohort study. Vox Sang. 2019 Nov;114(8):816-825. doi: 10.1111/vox.12831. (PubMed, Unsere Rezension)
Zusammenfassung: Transfusionstrigger in der Intensivstation: Gibt es noch andere Richtwerte als den Hämoglobinwert? Eine holländische Arbeit hat nun retrospektiv ...
- Murphy MF, Jayne Addison J, Poles D, Dhiman P, Bolton-Maggs P. Electronic identification systems reduce the number of wrong components transfused. Transfusion. 2019 Dec;59(12):3601-3607. doi: 10.1111/trf.15537. (PubMed, Unsere Rezension)
Zusammenfassung: Verwechslungen von Patienten und Blutkonserven sollen durch ein Softwareprogramm verhindert werden. Ein kommerziell erhältliches ist in UK bei Krankenhäusern in Verwendung, die auch dem SHOT-System berichten. Eine aktuelle Analyse hat nun bestätigt, dass das System tatsächlich die Fehltransfusionsrate verringert …
- Myrga JM et al. The Safety and Short-term Outcomes of Leukocyte Depleted Autologous Transfusions During Radical Cystectomy. Urology. 2019 Oct 16. pii: S0090-4295(19)30883-0. doi: 10.1016/j.urology.2019.08.056. (PubMed, Unsere Rezension)
Zusammenfassung: Deutschland ist eines der wenigen Länder, in der MAT-Blut in der Onkochirurgie zu bestrahlen ist. In anderen Ländern wird bei Tumorchirurgie MAT mit oder auch ohne Leukozytendepletionsfilter eingesetzt. Eine neue retrospektive Analyse von Patienten, die trotz Tumorchirurgie mit maschineller Autotransfusion (MAT oder Cell Saver) versorgt wurden, hat ergeben, dass …
- Nelson K et al. Transfusion-related immunomodulation: gamma irradiation alters the effects of leukoreduction on alloimmunization. Transfusion. 2019 Nov;59(11):3396-3404. doi: 10.1111/trf.15555. (PubMed, Unsere Rezension)
Zusammenfassung: Reduziert oder beseitigt Leukozytendepletion die immunologischen Folgen der Erythrozytentransfusion? Das hat eine kontrollierte klinische Studie nun eindrucksvoll geklärt: Die HLA-Antwort der Empfänger ...
- Pelavski AD et al. Audit of transfusion among the oldest old: treading the fine line between undertransfusion and optimum trigger. Transfusion. 2019 Sep;59(9):2812-2819. doi: 10.1111/trf.15428. (PubMed, Unsere Rezension)
Zusammenfassung: Brauchen Ältere >85 J doch einen höheren Transfusionstrigger? Das legt eine Publikation in Transfusion …
- Roberts I et al. Effects of tranexamic acid on death, disability, vascular occlusive events and other morbidities in patients with acute traumatic brain injury (CRASH-3): a randomised, placebo-controlled trial. Lancet. 2019 Nov 9;394(10210):1713-1723. doi: 10.1016/S0140-6736(19)32233-0. (PubMed, Unsere Rezension, Externer Link)
Zusammenfassung: Nachdem die CRASH2-Studie den Einsatz von Tranexamsäure (Txa) beim blutenden Polytrauma untersucht hat, ist jetzt die CRASH3-Studie veröffentlicht – der Einsatz von Tranexamsäure beim Schädel-Hirn-Trauma: Was ist das Ergebnis? ...
- Tang GH, Dhir V, Scheer AS, Tricco AC, Sholzberg M, Brezden-Masley C. Intravenous iron versus oral iron or observation for gastrointestinal malignancies: a systematic review. Eur J Gastroenterol Hepatol. 2019 Jul;31(7):799-808. doi: 10.1097/MEG.0000000000001433. (PubMed, Unsere Rezension)
Zusammenfassung: Es scheint naheliegend, dass gerade Malignome des Gastrointestinaltrakts eine Eisenmangelanämie durch die häufig vorhandenen chronischen Blutverluste haben. Aber wirkt eine orale Eisensubstitution oder soll gleich eine intravenöse Hochdosisgabe erwogen werden? Was ist effizienter, wenn nur noch wenig Zeit zur Operation bleibt? Eine Meta-Analyse hat die zu diesem Thema veröffentlichten Publikationen zusammengefasst und ...
- Wade J, Dean CL, Krummey SM, Roback JD, Sullivan HC. How do I … implement diagnostic management teams in transfusion medicine? Transfusion. 2019 Dec 10. doi: 10.1111/trf.15618. (PubMed, Unsere Rezension)
Zusammenfassung: In den USA sind vor 20 Jahren aufgrund der Spezialisierung in den Medizinischen Fachbereichen sogenannte Diagnostische Management Teams (DMT) geschaffen worden. Sie sollen die Expertise eines Labormediziners, Radiologen, etc. zur Interpretation ihrer Diagnostik mit dem Kliniker diskutieren, damit die therapeutischen Schlüsse für den individuellen Patienten stimmen. Damit soll die ...
Der Literaturservice wird fortgesetzt: verantwortlich für den Inhalt: J. Erhard und T. Frietsch
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