Ehrenmitglieder
Zur Funktionsweise der IAKH als gemeinnützigem Verein ist es notwendig, dass es engagierte Mitglieder gibt, die freiwillig und unentgeltlich ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen. Dafür möchte die IAKH nicht nur einen generellen Dank aussprechen. Vielmehr gehört es gemäß Satzung zu den Gepflogenheiten der IAKH, Mitglieder zu ehren, die sich durch langjähriges, bedeutendes und für die Vereinsaufgaben wichtiges Engagement ausgezeichnet haben.
Lesen Sie die entsprechende Laudatio zu den bislang verliehenen Ehrenmitgliedschaften auf den folgenden Seiten
- Prof. Dr. med. V. Kretschmer
- Prof. Dr. med. E. Götz
- Dr. med. A. Weiler-Lorentz
- Prof. Dr. med. Jochen Erhard
- Prof. em. Dr. med. Rainer Moosdorf
- Prof. Dr. med. Bernd Pötzsch
- Prof. Dr. med. Michael Spannagl
Prof. Volker Kretschmer
Prof. Dr. Volker Kretschmer ist nicht nur ein Gründungsmitglied der IAKH, vielmehr hat er sie aus der Taufe gehoben. Wegweisend und ebenso typisch für ihn war schon seine ärztliche Weiterbildung, die er zunächst in der Inneren Medizin absolvierte. Ein Schwerpunkt der Gießener Internistenschule unter Prof. Dr. Lasch war die Gerinnungsforschung und so kam es nicht von ungefähr, dass sich Volker Kretschmer nach Erlangung des Facharztes für Innere Medizin dann der Transfusionsmedizin und Hämostaseologie zuwandte, welche zu seinem zweiten medizinischen (Stand-)Bein wurden. Als Direktor des gleichnamigen Instituts für Transfusionsmedizin und Hämostaseologie am Universitätsklinikum Marburg lebte er diesen interdisziplinären Ansatz alltäglich, nicht immer nur zur Freude der Partner aus anderen Fachdisziplinen. Er sah sich weniger als einen Service-Leister und -Lieferanten, denn als einen klinischen Partner, ebenso wie für ihn Transfusionsmedizin und Hämostaseologie eng miteinander verbunden waren. Da diese Denksweise nicht nur im klinischen Alltag, sondern auch in Fachgesellschaften von Zeit zu Zeit aneckte, kann man nachvollziehen. Würde man doch auch nicht erwarten, dass ein Ölproduzent sich für Solartechnologien im Automobilbau stark macht.
So war es letztlich nur konsequent, dass Volker Kretschmer im Jahr 2001 geboren aus den von ihm ins Leben gerufenen Marburger Transfusionsgesprächen, die interdisziplinäre Arbeitsgemeinschaft für klinische Hämotherapie gründete. Es war ebenso typisch für den Gründungsvorstand, dass dieser neben Transfusionsmedizinern und Hämostaseologen vor allem Vertreter klinischer Fächer wie Anästhesiologie, Chirurgie, Gynäkologie und Herzchirurgie angehörten. Auch über externe Widerstände hinweg hat sich diese interdisziplinäre Arbeitsgemeinschaft erfolgreich etabliert und durch Grundsatzartikel zu kritischen Themen und vor allem eine sehr intensive Mitarbeit der Mitglieder in den entscheidenden Gremien zur Weiterentwicklung der Hämotherapie in Deutschland beigetragen. Volker Kretschmer hat die IAKH nicht nur ins Leben gerufen, sondern auch in ihren Anfangsjahren entscheidend geprägt.
Dafür gebührt ihm unser Dank und die große Anerkennung - ist doch die IAKH sein Kind gewesen und er hat sie durch sein Engagement und die Sinngebung großgezogen.
Die IAKH wünscht ihm eine erfüllte Zeit als Emeritus. Möge er mit Freude auf die Weiterentwicklung seines Zöglings, der IAKH, blicken und sie durch sein Wohlwollen begleiten.
Marburg, im Mai 2015
Prof. Dr. Rainer Moosdorf
Prof. Dr. Thomas Frietsch
Stellvertretend für den Vorstand der IAKH
Prof. Dr. Eberhard Götz
Prof. Dr. Eberhard Götz zählt zu den Gründungsmitgliedern der IAKH im Jahr 2001. Als Anästhesiologe war er nach Ausbildung und Habilitation in München und leitender Oberarzttätigkeit in Münster seit 1981 Direktor des Instituts für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin des Klinikums Darmstadt. Prof. Dr. Götz hatte sich schon über viele Jahre im Rahmen seiner anästhesiologischen Tätigkeit auch mit der Transfusionsmedizin beschäftigt, er war federführendes Mitglied der Arbeitsgruppe Bluttransfusion der Deutschen Gesellschaft für Anästhesie und Intensivmedizin, Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekammer und Vertreter der Anästhesiologen im Arbeitskreis Blut des Bundesgesundheitsministeriums.
Zu erwähnen ist auch noch, dass er gleichzeitig im Jahr der Gründung der IAKH als Mitglied des Gründungsvorstandes auch zum Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Anästhesie und Intensivmedizin gewählt wurde.
Gerade in der Gründungsphase trug er mit seiner breiten Erfahrung wesentlich zum Aufbau der IAKH bei, sowie er auch immer an den Marburger Transfusionsgesprächen in Vorträgen und Diskussionen aktiv beteiligt war. Als erfahrener Hämotherapeut mit ausgiebiger Erfahrung in autologen Transfusionsverfahren trug er ganz wesentlich zur Ausrichtung der IAKH als klinischorientierte Vereinigung bei.
Die flankierende Interdisziplinarität des Anästhesiologen Eberhard Götz für den klinisch orientierten Transfusionsmediziner Volker Kretschmer hat als erfolgreiches Kooperationsmodell für die IAKH Bestand - sind doch die Anästhesisten und Transfusionsmediziner die vorrangig vertretenen Fachrichtungen. Die IAKH wünscht dem engagierten Emeritus viel Freude in der Gewissheit, als Begründer der Interdisziplinären Arbeitsgemeinschaft einer guten und wichtigen Sache einen großen Dienst erwiesen zu haben.
Marburg, im Mai 2015
Prof. Dr. Rainer Moosdorf
Prof. Dr. Thomas Frietsch
Stellvertretend für den Vorstand der IAKH
Dr. Weiler-Lorentz
Dr. Weiler-Lorentz ist ein Gründungsmitglied der Interdisziplinären Arbeitsgemeinschaft für klinische Hämotherapie und ebenso ein Vorstandsmitglied der ersten Stunde. Dabei gehört der Posten des Schriftführers gerade in der Gründungsphase nicht zu den Umkämpftesten, da er mit einer Reihe arbeitsintensiver Aufgaben verbunden ist. Diese beschränken sich nicht nur auf die Einladungen zu und die Protokollführung von Mitgliederversammlungen, sondern sie beinhalten die gesamte externe Kommunikation einschließlich der in den letzten Jahren zunehmend wichtigeren Darstellung und Präsenz in den elektronischen Medien. Arnulf Weiler-Lorentz hat hier mit bescheidenen Bordmitteln einer kleinen Arbeitsgemeinschaft erstaunliches zu Wege gebracht und entscheidende Grundsteine gelegt zur heutigen Medienpräsenz der IAKH einschließlich der Einführung von diversen Beratungsforen. Er war dabei, wie in seinem sonstigen Leben, so auch in der IAKH immer auch ein kritischer Querdenker, der mit seinen Ideen manche Vorstandssitzung belebt hat. Dabei brachte er als Anästhesiologe eine erhebliche klinische Erfahrung auf dem Gebiet der Hämotherapie mit.
Als eine seiner bestechendsten Fähigkeiten kann im Gedächtnis bleiben, dass er praxiswirksame medizinische Sachverhalte mit wissenschaftlichem Blickwinkel zu beleuchten versuchte. Untersuchungen und Doktorarbeiten betreute er zahlreicher als mancher Habilitierte. Diesen klaren Verstand brachte er von der Gründung bis zu seinem Ruhestand in die IAKH ein. Der Vorstand der IAKH ist gefordert, diesen Geist zu bewahren und in die aktuellen Debatten medizinischer Sachverhalte in der Hämotherapie einzubringen.
Bis zum heutigen Tage bleibt Dr. Weiler-Lorenz neben einem arbeitsamen Berufsleben als Anästhesiologe dem weiteren großen Engagement seines Lebens, der Lokalpolitik verbunden. Mit der ihm eigenen Beharrlichkeit verdient er sich dort aufgrund seiner Geradlinigkeit erhebliche Beachtung.
Der IAKH ist die Unbestechlichkeit und die Sachorientiertheit von Dr. Weiler-Lorentz ein Vorbild, dem es nachzustreben gilt.
Dafür und für seine langjährige Vorstandsarbeit schuldet ihm die IAKH großen Dank und Anerkennung. Sie wünscht ihm, dass seine Streitbarkeit für die gerechte Sache nicht nachlassen möge.
Marburg, im Mai 2015
Prof. Dr. Rainer Moosdorf
Prof. Dr. Thomas Frietsch
Stellvertretend für den Vorstand der IAKH
Prof. Dr. Jochen Erhard
Die IAKH verleiht Herrn Prof. Dr. med. Jochen Erhard die Ehrenmitgliedschaft.
Herr Prof Ehrhard ist seit 01.04.2005 Mitglied der IAKH und war innerhalb unserer Interdisziplinären Arbeitsgemeinschaft von Anfang an ein engagierter Vertreter der chirurgischen Fachdisziplinen.
Als Chefarzt der Klinik für Chirurgie/Viszeral- und Gefäßchirurgie, sowohl des Klinikums Duisburg-Nord als auch des Evangelischen Krankenhauses Dinslaken im Klinikum Niederrhein, war Prof. Ehrhard schon früh aktiv auf dem Gebiet der klinischen Hämotherapie tätig.
Er erkannte deren Bedeutung gerade für die onkologische und auch die Gefäßchirurgie. So war er bereits 2002 Vertreter der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie im Arbeitskreis Blut beim Bundesministerium für Gesundheit. Insbesondere engagierte er sich früh und durchgehend intensiv auf nationalem und internationalem Niveau für das Programm eines bewussten und sinnvollen Umgangs mit Blut und Blutprodukten in der klinischen Hämotherapie: Er ist seit 2004 Präsident der Medical Society for Blood Management (MSBM), hatte enge Verbindung zur amerikanischen Society for the Advancement of Blood Management (SABM) und ist nicht zuletzt Stiftungs-, Gründungsmitglied und Präsident des internationalen Netzwerks der International Foundation for Patient Blood Management (IFPBM). Als Chefarzt, Kliniker, Chirurg, Autor von Buchkapiteln und wissenschaftlichen Artikeln, Familienvater und Hämotherapeut hatte er bedeutsamen Einfluss auf die Entwicklung der klinischen Anwendung von Blut und Blutprodukten.
Seit über 10 Jahren war er dann auch auf nationaler Ebene für die klinische Hämotherapie als wertvolles Mitglied des geschäftsführenden Vorstands der IAKH tätig. Als dessen Schriftführer hatte er eine bedeutungsvolle Aufgabe, die er zusätzlich zu seinen übrigen Verpflichtungen gewissenhaft und sorgfältig ausfüllte.
Jochen Erhard zeichnete sich in der Vorstandsarbeit auch bei kritischen Entscheidungen stets durch seine ruhige und sachliche, zugleich analytische Argumentation aus und war immer ein starker Vertreter der operativen Medizin. Darüber hinaus war er aber auch ein Vermittler neuester Erkenntnisse aus dem Arbeitskreis Blut und der Blood Management Society hinein in unsere Arbeitsgemeinschaft und in dieser Funktion erreichte er im Rahmen unserer Transfusionsgespräche mit seinen aktuellen Vorträgen regelmäßig eine große Anzahl interessierter Zuhörer. Umgekehrt trug er auch unsere interdisziplinären und klinisch orientierten Meinungen und Empfehlungen hinein in die Entscheidungsgremien wie eben den Arbeitskreis Blut und war so auch unser kompetenter Repräsentant in diesen Fachkreisen.
Jochen Erhard hat wesentlich zur Weiterentwicklung unserer Arbeitsgemeinschaft beigetragen und bewiesen, dass moderne Hämotherapie auch in die Verantwortung und Kompetenz eines ausgewiesenen operativen Klinikers hinein passt und gehört. Insofern gebührt ihm nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Berufsleben und dem selbstgewählten Rückzug aus unserem Vorstand, um sich neuen Herausforderungen zu stellen, mit Fug und Recht die Ehrenmitgliedschaft der IAKH, die wir ihm in Dankbarkeit und Anerkennung seiner außerordentlichen Verdienste für die IAKH und die klinische Hämotherapie mit Freuden verleihen.
Marburg, im März 2019
Prof. Dr. Rainer Moosdorf
Prof. Dr. Thomas Frietsch
Stellvertretend für den Vorstand der IAKH
Prof. Dr. Rainer Moosdorf
Die IAKH verleiht Herrn Prof. Dr. med. Rainer Moosdorf die Ehrenmitgliedschaft.
Prof. Dr. med Rainer Moosdorf ist ein Gründungsmitglied der Interdisziplinären Arbeitsgemeinschaft für klinische Hämotherapie und ebenso ein Vorstandsmitglied der ersten Stunde. Als chirurgischer Partner in der Universitätsklinik in Marburg an der Seite von Prof. Volker Kretschmer vertrat er als engagierter Kliniker zeitlebens ebenso pragmatisch wie unterstützend die durch das Transfusionsgesetz neu eingeführten Grundstrukturen der Hämotherapie. Die aktive Unterstützung der Marburger Transfusionsgespräche der IAKH, seine langjährige Arbeit im Vorstand der IAKH bis zum heutigen Tag die aktive Mitgliedschaft in der Auswertekommission des IAKH-Fehlerregisters sind nur die wichtigsten ehrenamtlichen Leistungen seiner 2-Jahrzehnte-überschreitenden Aktivität für die IAKH - und das neben der Leitung der herzchirurgischen Universitätsklinik in Marburg seit 1994, seiner Tätigkeit als ärztlicher Direktor des Gesamtklinikums seit 2001 und dem Vorstandsvorsitz im Medizinischen Netzwerk Hessens.
Rainer Moosdorf war dabei, wie in seinen sonstigen Positionen, so auch in der IAKH immer ein Vorstand, der mit seinen Grundsätzen, seiner Leitungserfahrung und konstruktiven Ideen die IAKH von den Kindesbeinen bis ins junge Erwachsenen-Dasein begleitet und gefördert hat. Als eine seiner bestechensten Fähigkeiten kann im Gedächtnis bleiben, dass er als Chirurg den interdisziplinären Ansatz für die geregelte Therapie mit Blutprodukten und Gerinnungsoptimierung im Rahmen der Richtlinien schätzte und förderte. Diese Weitsicht und das damit verbundene klinische Verständnis für Sachverhalte außerhalb des chirurgischen Wundgebiets sowie die als für die IAKH als unabdingbar angesehene Interdisziplinarität unter Beteiligung aller chirurgischen Fächer prägte die Ausrichtung der IAKH in positivster Weise.
Bis zum heutigen Tage bleibt Prof. Rainer Moosdorf auch in seinem emeritierten Stand der klinischen Hämotherapie verbunden, betätigt sich weiterhin mit Freude an der Gesellschaftsarbeit und den Tagungen.
Der IAKH ist der konstruktiven Kritik, der Neutralität und dem Wertebewusstsein von Prof. Dr. med. Rainer Moosdorf eine Stütze und langjährige Orientierung gewesen.
Dafür und für seine langjährige Vorstandsarbeit schuldet ihm die IAKH großen Dank und Anerkennung. Sie wünscht, dass seine Engagement und sein Durchhaltevermögen in allen Dingen, die für Ihn wichtig sind, nicht nachlassen möge.
Marburg, im März 2024