Organisatorische Rahmenbedingungen
Wer sind die Peers? Wie wird man Peer?
Die Ärztekammer verwaltet zusammen mit der IAKH einen Pool von Peers, die auf der Grundlage des Curriculums der Bundesärztekammer für das Peer Review die Qualifikation zum Peer erworben haben. Die Landesärztekammern, seit kurzem auch die IAKH, bieten die Qualifikationskurse zum Peer in einem 16h Kurs z.B. für Intensivmedizin, Hämotherapie oder einem anderen Fachgebiet an (siehe auch Leitfaden für Peers). Sonst sind die Peers als Ärzte, Labor- und Pflegekräfte mit Expertenwissen auf dem Gebiet der Hämotherapie qualifiziert - also praktisch medizinisch und Führungserfahrung (Chefärzte, Oberärzte, Stations- und Laborleitungen). Zur weiteren Internet-Nachricht der IAKH vom 12.7.2016.
Wie wird die Neutralität und Fairness gewahrt?
Aus dem Pool wählt die Ärztekammer/die IAKH mindestens zwei ärztliche und einen pflegerischen Peer für ein Review aus. Die Peers haben in ihrer Schulung einen Verhaltenskodex in Auftreten und Gesprächsführung gelernt. Sowohl Peer als auch die zu besuchende Einrichtung haben die Möglichkeit das Review bzw. vice versa einen Peer ohne Angabe von Gründen abzulehnen, unter dem Verständnis, dass nur bei gegenseitigem Vertrauen die mutmaßlichen Problemfelder einer Institution intensiv zur Sprache kommen. Zu den Grundvoraussetzungen und Evaluationskriterien der Peers
Wie bereite ich mich auf einen Peer Review Besuch vor?
Eine vorbereitende Bereinigung von Missständen oder gründliche eine Überarbeitung der Systemzustände ist nicht notwendig: Bei der Diskussion von Vorschlägen der Experten bieten oftmals die Problemlösungen aus anderen Häusern einfache und praktikable Möglichkeiten. Der vielleicht verbesserungswürdige Zustand der Hämotherapie auf einigen Gebieten führt nicht zu einem Malus der Institution im System. Im Gegenteil - wo Fehlern gleich mit bewährten Lösungskonzepten begegnet werden kann, ist der Erfolg erfahrungsgemäß am größten. Darüber hinaus wird die Vertraulichkeit durch eine unterschriebene Erklärung garantiert. Der auftraggebende Chefarzt ist für die Einhaltung der Datenschutzbelange innerhalb der Institution, die Peers und die Landesärztekammer nach extern verantwortlich. Zur Datenschutz- und Vertraulichkeitserklärung
Wer trägt die Kosten?
Die beantragende Einrichtung hat lediglich die Aufwandsentschädigung (nur Fahrtkosten und ggf. Übernachtung) der Peers zu tragen. Die Beratung selbst durch das Peer Team ist unentgeltlich, da eine gegenseitige Besuchsstruktur und ein beidseitiger Nutzen durch den Erfahrungsaustausch zu erwarten ist.
Die Ausbildung zum Peer trägt die IAKH mit. Die IAKH unterstützt die Landesärztekammern bei der Organisation, wenn das von der LÄK gewünscht wird. Die genauen finanziellen Rahmenbedingungen sollten aber von der zuständigen Kammer erfragt werden.
Was können wir von den Peers erwarten?
Grundlegende Haltung der Peers: neugieriges, offenes und wohlwollendes Verhalten, das auf Verständnis abzielt, keine voreiligen oder pauschalen Interpretationen oder Bewertungen.
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Die Peers nehmen eine offene und freundliche Haltung ein
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Die Peers zeigen Interesse und hören aktiv zu
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Die Peers stellen kurze und präzise formulierte offene Fragen
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Die Peers stellen keine Vermutungen oder Hypothesen auf, sondern fragen ggf. bei zu allgemeinen Antworten nach Fakten, Zahlen
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Die Peers folgen dem roten Faden, führen ggf. zum Hauptthema zurück
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Die Peers beenden die Gespräche innerhalb der veranschlagten Zeit