Peer Review Hämotherapie - Wie läuft es ab?
Vom Antrag zum Peer Review Hämotherapie-Besuch
Wir empfehlen, bei Interesse für ein Peer Review Hämotherapie bei der zuständigen Kammer nachzufragen, ob das unterstützt wird und ob dort ein entsprechender Ansprechpartner bekannt ist.
Nach erfolgreicher Antragstellung bei der Landesärztekammer werden die Unterlagen zur Selbstbewertung von der Ärztekammer dem interessierten Haus zugeschickt. Zur Vorabinformation sind sie auch von der IAKH Seite in der aktuellen Version downloadbar. Als bearbeite Word-Dateien werden Sie von der Ärztekammer zugesandt.
Der Peer Review-Hämotherapie-Besuch selbst beansprucht einen Arbeitstag und findet in der Regel mehrere Wochen nach der Selbstbewertung statt, auf deren Grundlage die Peers gemeinsam mit den Visitierten die Fragen zur Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität besprechen.
Zeitbedarf und Agenda
Die Betrachtung beinhaltet Aspekte des Personals, der interdisziplinären Organisation der Hämotherapie im Labor, des Blutdepots, auf peripherer und Intensivstation, des Operationstrakts sowie Patientenbelange, Qualitätsindikatoren und Kennzahlenreporting. Im Vorfeld der Besprechung der Punkte der Selbstbewertung werden Prozesse der Hämotherapie am Patienten real beobachtet und die Strukturen vor Ort vom Team selbst in Augenschein genommen, wobei hierbei der Schwerpunkt auf den „bettseitigen“ lokalen Prozessen und Qualitätsindikatoren liegt. Danach erfolgt ein Austausch über die Selbstbewertung. Wenn es keine weiteren ungeklärten Punkte mehr gibt, ziehen sich die Peers zu einer Besprechung zurück, um die von Ihnen erhobenen Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken aufzubereiten. Im Anschluss an das geschlossene Gespräch der Peers findet eine gemeinsame Besprechung der besuchenden und visitierten Peers statt, um alle Ergebnisse des Tages zu besprechen. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse wird vom Review-Team ein Bericht in Form einer SWOT-Analyse erstellt, der die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken der visitierten Institution auflistet. Der Bericht ist vertraulich und wird dem Transfusionsverantwortlichen direkt zugestellt und steht damit der visitierten Einrichtung zur Nachbereitung zur Verfügung um einen Maßnahmenplan zu erarbeiten.
Vereinfachte Agenda in tabellarischer Form
Zeit | Bereich | Themen / Schwerpunkte |
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09:00 - 09:30 | Dialog | Information Gespräch mit Leitung u. Zuständigen der Einrichtung |
09:30 - 13:00 | Begehung der Versorgungsbereiche | Teilnahme an der Versorgungssituation in den Bereichen der Hämotherapie- Labor, OP, Intensiv, Normalstation, Eigenblutspende, Blutdepot |
13.00 - 13:30 | Mittagspause | |
13:30 - 15:00 | Kollegialer Dialog | Gemeinsame Bearbeitung des 52-Fragenkataloges |
15:00 - 15:45 | Besprechung der Peers | |
15:45 - 16:30 | Dialog | Abschlussgespräch mit gegenseitigem Feedback |
16:30 - 17:00 | Teambesprechung | Kritische Selbstreflexion des Peer Teams |
Erste Schritte und zugrunde liegende Dokumente
Anmeldung (eine Abteilung, der TV, der QB einer Institution im Gesundheitswesen, in der Hämotherapie praktiziert wird (Praxis oder Krankenhaus beschließt, die Qualität ihrer Behandlung bewerten zu lassen)
Formlose Anfrage einer Institution / eines Transfusionverantwortlichen/Qualitätsbeauftragten/ Geschäftsführers/ Leiter des immunhämatologischen Labors/Transfusionsbeauftragten an die Landes-Ärztekammer (siehe Ansprechpartner)
Vorbereitung | Versendung von Informationsmaterial und Unterlagen an das Krankenhaus/die Institution oder Einrichtung | Anschreiben der Ärztekammer an das Krankenhaus/die Institution |
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Selbstbewertung durch den Transfusionsverantwortlichen TV und den Qualitätsbeauftragten QB (gemeinsam oder getrennt) | 52 - Fragenkatalog (Selbstbewertung) | |
Vorbereitung des Peer-Besuchs | Verfahrensrahmen zum Peer-Review-Hämotherapie Checkliste für Peers zu Ablauf und Durchführung Peer Reviews der Bundes-Ärztekammer Grundlegende Regeln für Peers |
Review-Tag | Peer Besuch | |
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08.45 Uhr | Treffen des Peer-Review-Teams: Abstimmung von Rollen, Schwerpunkten, Schriftführung usw. |
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09.00 Uhr | Vorstellungsrunde und Informationsgespräch: Klärung von Ziel, Ablauf, Regeln und Ansprechpartnern des Peer Reviews Information der Geschäftsführung/des TV/QB über die Institution, Krankenhausstruktur und Transfusionsaufkommen |
52 - Fragenkatalog (Fremdbewertung) Anleitung für Peer-Review-Bericht |
11.30 Uhr | Fremdbewertung 1: Bettseitige Erhebung der Qualitätsindikatoren an allen Orten der praktischen Hämotherapie in der Institution (Labor, OP, Intensivstation, Eigenblutspende, Blutdepot...) |
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13.30 Uhr | Fremdwertung 2: Gespräch mit ärztlicher, pflegerischer und Labor/Blutdepot-Leitung der Einrichtung mit dem Ziel der gemeinsamen Erarbeitung des 52 - Fragenkatalogs (außer der Qualitätsindikatoren) |
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15.00 Uhr | Besprechung des Peer-Review-Teams: Erarbeitung eines Feedbacks für die Abteilung (Abweichungen Selbst/Fremdbewertung, SWOT-Analyse) |
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15.30 Uhr | Kollegialer Dialog: • Feedback in SWOT-Systematik • gemeinsame Erarbeitung von Lösungsvorschlägen für identifizierte Verbesserungspotenziale • Festlegen von Qualitätszielen und Ableitung von Maßnahmen |
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Feedback der besuchten Einrichtung an das Peer-Review-Team |
Nachbearbeitung | Erstellung des Review-Berichtes | Vorlage für Peer-Review-Bericht (Strukturdaten, Ergebnis der Fremdbewertung, SWOT-Analyse) |
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Evaluation 6 Monate nach dem Peer Review |
Abschluss des ersten Peer Reviews Integration in den PDCA-Zyklus
Weitere Dokumente:
- Vertraulichkeitserklärung
- Evaluationskriterien
- Agenda des Besuchstages
- Fragenkatalog zur Selbstbewertung