Die Verordnung Substanzen menschlichen Ursprungs (SoHO) ist vom EU-Parlament verabschiedet. Sie tritt in den nächsten Tagen mit Veröffentlichung im Amtsblatt in Kraft und wird ab 2027 wirksam. Die SoHo reguliert Blut, Gewebe, Zellen – alles außer Organen, Stuhltransplantation und Muttermilch. Betroffen sind nicht nur Hersteller sondern auch Anwender, somit alle Akutkrankenhäuser. Sie haben nur noch bis zum 21.6.24 durch Teilnahme an der Umfrage der EU die Möglichkeit, Ihre örtlichen Strukturen darzulegen, die dann in den Leitlinien zur Umsetzung berücksichtigt werden können: https://ec.europa.eu/eusurvey/runner/Readership
Nutzen Sie die Gelegenheit! Die kleinen und mittleren EInrichtungen sind bereits in vielen Bereichen benachteiligt. Nicht auch in der Hämotherapie!
Die AABB (die amerikanischen Transfusionsmedizinische Gesellschaft "Association for the Advancement of Blood & Biotherapies", www.aabb.org) hat sowohl die Transfusionstrigger bei Erwachsenem mit Myokardinfarkt (aufgrund der MINT Studie) aktualisiert und ein Consensus Statement für restriktive Transfusionsstrategien für Frühgeborene (JAMA-Publikation) herausgegeben.Damit ist wieder neue Evidenz und aktuelle Handlungsempfehlungen in die Transfusionstriggerdiskussion eingeflossen...
Das BFARM hat bereits vor Weihnachten einen Sicherheitshinweis zur Verwendung von bestimmten Druckinfusionssets wegen defekter Luftfalle herausgegeben...
Unser großes Vorbild der Hämovigilanzsysteme, der SHOT aus UK, Serious Hazards of Blood Transfusion hat seinen Bericht für 2022 veröffentlicht. Was ist neu und berichtenswert? EIn Zitat aus dem Vorwort von Mark Bellamy zeigt uns, dass Fehlererfassung und Auswertung eine wichtige Aufgabe sind: "While some of the alarming upward trend in errors and harms may reflect better reporting, there is undoubtedly a very strong underlying signal that all is not well."
Die amerikanischen Transfusionsmediziner der American Association of Blood Banks (AABB) haben ihre internationale Leitlinien zum Gebrauch von Blutkonserven upgedatet. In Endeffekt kann nun mit moderater Evidenz gesagt werden kann, dass die meisten Empfängerkollektive durch restriktive Transfusionstrigger keine Veränderungen des Behandlungsergebnisses erlitten.
Der Titel Gesamtnovelle trügt- es wurden hauptsächlich
die Spendevorschriften hinsichtlich einer Gleichstellung aller Spender mit einer auf Langzeit angelegten Paarbeziehung angepasst. Sexuelles Risikoverhalten ist nun unabhängig vom Geschlecht ein Ausschlusskriterium
die Möglichkeit geschaffen, Telemedizin im Rahmen der Blutspende zu nutzen,
die Aufhebung der Höchstaltersgrenzen für spendewillige Personen an eine regelmäßige Überprüfung der Spendetauglichkeit gebunden.
Außerdem:
Der Einsatz der maschinellen Autotransfusion MAT in der Herzklappenchirurgie bei Endokarditis kann nun nach einer Risiko-Nutzen-Abwägung erfolgen.