Hämotherapie-Simulations und Praxistraining der IAKH

Diese praxisorientierten Lehrveranstaltungen zum Erwerb eines Hämotherapiezertifikats richten sich an Assistenzärzte in den ersten Jahren und Monaten ihrer Kliniktätigkeit sowie ihre Ausbilder (Fach- und Oberärzte). Die Veranstaltungen finden bei Interesse in Ihrem Haus statt. Sie sind ganztägig und CME-zertifiziert. Die Organisation und Asurichtung übernimmt die IAKH. Dabei werden die in ihrem Haus vorrätigen Geräte und Materialien benutzt, auf Wunsch werden zusätzliche Diagnostik und Gerätetechniken erklärt.

Die Veranstaltung wird ermöglicht durch Industrie-Sponsoren (s.u.)

 

 

 

 

 

Organisation: IAKH Sekretariat Zusammenarbeit mit der Industrie

Teilnehmerrekrutierung: Industrie und IAKH

Teilnehmeranzahl : 30

Teilnehmergebühr: 250€ (Übernahme der Hälfte durch die Industrie) für Mitglieder, 350€ Nicht-Mitglieder

bestätigte Sponsoren: Pharmacosmos, Werfen, LivaNova

Sponsoren mit bekundetem Interesse am Projekt: Vifor, Haemonetics, Masimo

noch nicht gefragt: TEM, Edwards, Fresenius, Braun

 

Vermittelte Inhalte in Theorie und Praxis, Zertifikat-Inhalt: 

  • Algorithmus Massivtransfusion
  • Algorithmus PPH
  • Richtlinien Hämotherapie, Querschnittsleitlinien, AWMF Leitlinien auch Präop. Anämie
  • Point of Care Gerinnungsmanagement mit Rotem, Teg, Multiplate, Radiometer
  • Bedienung Cell Saver/MAT, Level one, Transfusionsfilter, POCT-Gerinnung
  • Klinische Volumens/ Blutverlust/ Kreislaufdiagnostik und Indikationsstellung zur Transfusion
  • Klinische Einschätzung und Entscheidungsfindung in der quasi-realen Situation, Umgang mit Stress, Ablenkung, Konflikt, Personalführung

 

Die Idee eines Simulationstrainings in der Hämotherapie mag erst einmal verwundern, wird aber umso attraktiver, wenn man bedenkt, wie vielschichtig die hämotherapeutischen Arbeitsbereiche sind, die mitunter auch unter Zeitdruck abgearbeitet werden müssen und deshalb auch trainiert werden sollten: Kenntnisse der Immunhämatologie, der verschiedenen Leitlinien der Fachgesellschaften neben den Querschnittsleitlinien und Richtlinien Hämotherapie, der Physiologie von Anämie, Gerinnung, Herzzeitvolumen und Volumenstatus, der Logistik der Blutprodukte in der Einrichtung und der Zusammenarbeit mit der Blutbank, praktische Kenntnisse mit Gefäßzugängen, Lagerung, Handhabe und Dosierung von Blut- und Gerinnungsprodukte, Herz-Kreislaufüberwachung, Anämiesymptomatik bis hin zur Gerätetechnik von maschineller Autotransfusion, Druckinfusion und Gerinnungsdiagnostik (siehe Abbildung). Besondere Herausforderungen sind die logistischen, kommunikativen und organisatorischen Anforderungen bei präoperativer Anämie, Diagnostik und der Beherrschung von Blutungskomplikationen. 

 

Die IAKH erachtet vor allem die drei simulierten Trainings-Szenarien der Hämotherapie als mit dieser Methode einprägsam trainierbar:

  1. die Massivtransfusion  
  2. die präoperative Anämie
  3. die postpartale Hämorrhagie
  4. die schwere Anämie auf Intensivstation 

 

Die beabsichtigten Lernziele sind die 

  1. fundierte Kenntnisse der aktuellen Leitlinien zur Diagnostik und Therapie in den jeweiligen Situationen
  2. sichere Handhabung, Indikationsstellung und Dosierung von Blut- und Gerinnungsprodukten sowie parenteralem Eisen etc.
  3. praktische Erfahrung in der Bedienung von maschineller Autotransfusion, Druckinfusionsgeräten, Herz-Zeit-Volumenmanagement etc. 
  4. Vollblut-Gerinnnungsdiagnostik mittels bettseitiger Aggregometrie und Thrombelastometrie 

 

Die Zielgruppe sind Assistenz- und Fachärzte, die mit diesen klinischen Aufgaben konfrontiert sind.

 

Die Erfahrungen mit diesem Konzept wurden von Teilnehmern, Sponsoren und Organisatoren einhellig als maximal lehrreich und wertvoll beurteilt. 

                 Simulation der Massivtransfusion